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Malo gefangen gesessen, und ihr einziger lieber Sohn, welcher wegen einer großen Ratte, und zwar nach Adam Riesens Rechenbuche, vier Monate zu früh auf die Welt gekommen wäre. O sapperment! als meine Frau Mutter von der Ratte hörte, wie fiel mir das Mensche vor Freuden um den Hals und herzte und poßte mich, daß ichs, der Tebel hol mer, nicht sagen kann.

Ich fing denselben an, von meiner Geburt und die Begebenheit von der Ratte zu erzählen, sie wolltens aber, der Tebel hol mer, nicht einmal glauben, sondern zogen uns alle miteinander bis aufs Hemde aus, nahmen alles, was wir hatten, und führten uns noch dazu mit sich gefangen bis nach Sankt Malo, allwo sie uns einen jedweden apart in ein häßlich Gefängnis steckten.

Indem wir alle drei nun sehr artig miteinander gingen und ich ihnen unterwegens von meiner Gefangenschaft zu Sankt Malo anfing zu erzählen, so kamen unvermerkt zwei Kerls hinter mir hergeschlichen, die denken, ich bin etwa ein gemeiner Handwerksbursche, weil ich so liederlich ging, und gaben mir da rücklings ein jedweder eine Presche und rissen mir hierauf meine Jungfer Muhmen von der Seite weg und wanderten mit ihnen immer, was läufst du, was hast du, soviel ich im Finstern sehen kunnte, durch ein enges Gäßchen durch.

Malo traktierte mich auch sehr schlecht in dem Gefängnisse, denn er schickte mir niemals nichts anderes als einen großen Topf voll Kleienbrei durch seine Tochter, welche Clauditte hieß; damit mußte ich mich allemal drei Tage behelfen, ehe ich wieder was kriegte.

Nun wußte ich, der Tebel hol mer, dazumal nicht, wo ich von da zumarschieren sollte; keinen blutigen Heller im Leben hatte ich, wie der elendeste Bettelbube ging ich, vor nichts Rechts sah mich kein Mensche mehr an, und wußte also meines Lebens keinen Rat, wie ich von St. Malo wieder fortkommen wollte.

Deutschland ist mein Vaterland, in Schelmerode bin ich geboren, zu Sankt Malo habe ich ein ganz halb Jahr gefangen gelegen und in Holland und England bin ich auch gewesen. Damit ich aber diese meine sehr gefährliche Reisebeschreibung fein ordentlich einrichte, so muß ich wohl von meiner wunderlichen Geburt den Anfang machen.

Und durch das Brüllen des Donners und durch das Pfeifen des Sturmes scholl die alte, feierlich ergreifende Weise: dulce mihi cruciari, parva vis doloris est: malo mori quam foedari: major vis amoris est. Die Antwort aber des zweiten Halbchors lautete: parce, judex, contristatis parce pecatoribus, qui descendis perflammatis ultor jam in nubibus. Und der Bittgang verschwand in der Kirche.