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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Das erste, was sie sagte, war, Maja Lisa solle entschuldigen, aber sie habe sich die Freiheit genommen, den Speziestaler dem Manne zu schicken, von dem er entlehnt worden sei. Es sei jetzt am Abend ein Wagen nach Henriksberg geschickt worden, und da habe sie dem Knecht den Taler gegeben mit dem Auftrag, sich zu erkundigen, welcher von den Schmieden um Weihnachten das Heu in Loby gekauft habe.
Jedenfalls war es höchst unangenehm, daß sie ihr Vorhaben aufgeschoben hatte, denn am nächsten Tag konnte keine Rede mehr davon sein, mit dem Geständnis herauszurücken. Da erst hatte nämlich die Stiefmutter erfahren, daß die Braut und der Bräutigam mit der Hochzeitsgesellschaft von Loby im Pfarrhaus gewesen waren.
Es war niemand anders als der Schmied von Henriksberg, der am vorhergehenden Abend nach Loby gekommen war, um Heu zu kaufen. Aber im Hochzeitshaus hatte man so viele Gäste zu beherbergen gehabt, daß man ihm keine Lagerstatt mehr anbieten konnte, und da hatte Björn Hindriksson Pfarrers gebeten, ihn aufzunehmen.
In einem einzigen Augenblick ward sie ihrer Sache so ganz und gar gewiß, daß sie gleich zu ihm hätte treten und sagen können, er solle sich nicht länger verstellen, sie wisse, wer er sei. Aber warum war er vor ein paar Wochen in der einfachen Tracht eines Vorarbeiters vom Hüttenwerk nach Loby gekommen? Darüber konnte sie sich nicht recht klar werden.
Die Pfarrfrau fror im Schlitten, nachdem sie zwei Stunden lang ruhig in der kalten Kirche gesessen hatte, und mit Befriedigung dachte sie daran, daß sie nicht gleich bis Lövdala fahren mußten, sondern die Fahrt schon in Loby unterbrechen durften; denn dort sollten sie an einer großen Bauernhochzeit teilnehmen, und sie hatten dadurch mindestens eine Viertelmeile weniger vor sich.
Er sei bei ihrer Freundin Britta in Loby gewesen, um sich zu erkundigen, wie er es anstellen müsse, Mamsell Maja Lisa allein zu treffen. Und Britta habe ihm gesagt, sie pflege jeden Abend bis zum Ruhestein spazierenzugehen. Maja Lisas Herz begann heftig zu schlagen, als habe es eine große Freude erwartet. Ach, ach, wie konnte es nur so unvernünftig sein!
Es schwindelte ihr vor den Augen, und sie mußte sich auf einen Stuhl neben dem Fenster niederlassen. Sie konnte nicht begreifen, was das bedeuten sollte. Warum fuhr die Hochzeitsgesellschaft von Loby hierher ins leere Pfarrhaus? Aber vielleicht war es nur ein Wahngebilde, das vor ihr auftauchte, weil sie den ganzen Tag hindurch mit allen ihren Gedanken bei der Hochzeit gewesen war.
Vorher hatten sie gar nicht gemerkt, wie schön sie in ihrem Staat war. Als Maja Lisa sich dann auch an den Bräutigam wendete und ihm dankte, daß er mit Britta gekommen sei, und ihm zugleich zu seiner Frau beglückwünschte, da ging auch ihm gleichsam ein Licht auf, und nun verstand er, daß er nicht allein den größten Hof in Loby, sondern auch die beste Bauerntochter geheiratet hatte.
Die Braut antwortete halblaut, das sei nicht merkwürdig, denn dieser Mann sei gar nicht aus dem Dorfe; es sei ein Schmied vom Henriksberger Hüttenwerk in Västmarken, der gerade heute nach Loby gekommen sei, um von ihrem Großvater Heu zu kaufen. Sie wisse nicht, warum er mit hierhergekommen sei, er gehöre nicht zur Hochzeitsgesellschaft und sei ja auch nicht im Hochzeitsstaat.
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