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Über die Lage konnte kein Zweifel mehr bestehen: es stand ein einziger Mann, der Obergespan allein, gegen eine erdrückende Mehrheit von Gegnern, die fest entschlossen waren, nicht zu wanken, nicht nachzulassen, bis ihr Wille durchgesetzt sei. Den Willen, nicht Čegetek, sondern seinen erprobten Amtshelfer von Lentulajwählen zu lassen“, hatte aber der Obergespan.

Es war nichts zu wollen, gegen Čegeteks Freunde nicht aufzukommen. In gedrückter Stimmung ging Lentulaj zum Chef, dem Obergespan Nikola von Zdenčaj, und klagte ihm das Wahlleid: „Keine, nicht die geringste Aussicht, amice, selbst wenn ich Geld für zehn Ochsen und hundert Fässer Wein bester Sorte hätte! Ich werde nicht gewählt werden, mit Glanz durchfallen!“

Das Geschrei von hundert Eseln ist nicht soviel wert wie die einzige Stimme eines verständigen und ehrlichen Menschen.“ Ob nach Umfluß von drei Jahren jener Herr von Lentulaj nochmals ohne Ochsen und ohne Wein zum ersten Vizegespan gewählt wurde, ist nicht festzustellen, da gegenwärtig jede Verbindung mit dem Agramer Komitatsarchiv unmöglich erscheint. Die tausendjährige Linde.

Herr von Zdenčaj in unerschütterlicher Ruhe erklärte: „Ich habe bisher nur den Namen ‚Lentulaj‘ vernommen. Demgemäß proklamiere ich amtlich in meiner Eigenschaft als Obergespan und Leiter der Wahlhandlung Herrn von Lentulaj als gewählt durch Akklamation zum ersten Vizegespan! Herr von Lentulaj ist

Sämtliche Anwesende im Saale, ausgenommen die Herren am Präsidialtische, tobten und brüllten den Namen: „Čegetek!“ Obergespan v. Zdenčaj blieb ruhig und klaren Kopfes, wiewohl er den Ausruf zum dritten Male in den Saal schrie: „Silentium! Čegetek oder Lentulaj!“

Lentulaj selbst ließ angesichts der starkbetriebenenKorteschierungČegeteks die Ohren hängen und die Hoffnung sinken. Am letzten Abend vor der Wahl sah er sich den Rummel auf dem Hauptplatz an, wo die Anhänger Čegeteks in weinseliger Begeisterung die am BratspießduftendenOchsen betrachteten und ihren Kandidatenhochlebenließen.

Verbieten konnte der Komitatsgewaltige diese Umzüge der Turopoljer nicht, überhaupt vor der Wahl nicht eingreifen; dasDekretmußtebeachtetwerdenvorden Wahltagen, wenigstens der Schein der Nichtbeeinflussung gewahrt werden. Mit Wein und Bratochsen zugunsten des ihm sympathischen Wahlkandidaten Lentulaj durfte Herr von Zdenčaj nichtoperieren“.

Verärgert forderte der ObergespanSilentium“, und dann schrie er in den menschenüberfüllten Saal die Mitteilung, daß zwei Kandidaten, die Herren von Lentulaj und Čegetek, zur Wahl stehen, einer von ihnen für den Posten des Vizegespans zu wählen sei, und zwar der Einfachheit halberper acclamationem“, durch Zuruf.

Lentulaj dankte, glaubte nicht an solche Möglichkeit, hoffte aber doch, da er die

Und zum Willen hatte Herr von Zdenčaj auch noch die Kaltblütigkeit, wiewohl er gleich den Wählern Kroate, ein sonst hitziger Südslave war. Also rief der Obergespan dröhnend in den Saal: „Silentium! Ich kandidiere zwei Herren: Lentulaj und Čegetek? Wer davon ist genehm? Lentulaj oder Čegetek?“ Ein ohrenbetäubendes Gebrüll brach los.