Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 12. Juni 2025
So wollte es gern mit ihr fortziehen und bei ihr bleiben, und wenn auch Frau Stanhope ihm immer noch ziemliche Scheu einflößte, so war sie ja die Mutter der Nora und das Elsli war schon deswegen ihr sehr anhänglich; auch war sie ja immer gut zu ihm gewesen, nur nicht so vertraulich, wie Klarissa es war.
Und da die Liebe und Hoffnung zu jenem Lande das Leben der Klarissa selbst erfüllten, war es ihr nicht schwer geworden, sie auch in dem empfänglichen Herzen der Nora wachzurufen.
Die alte Klarissa saß am Arbeitstischchen der Nora vorüber, und ihre treuen Augen erhoben sich von Zeit zu Zeit von der Arbeit und folgten den Blicken des kranken Kindes. »Klarissa«, sagte Nora jetzt, »sag mir einmal wieder das alte Lied vom Paradies.« Und wir kommen dir bald nach, erst ich, und dann die Mama.« In diesem Augenblick trat die Mutter herein.
Jetzt weiß das Rikli, daß es unter den Schutz der guten Tante Klarissa kommen wird, und von da aus ohne Gefahr alles mitmachen kann, was in dem herrlichen Haus und Garten am Rhein ausgeführt werden soll.
Dann faßte sie die beiden ineinandergelegten Hände in die ihrigen und sagte schluchzend: »Ja, Nora, ich weiß es, du hast das Kind lieb gehabt, ich will es nicht mehr von mir lassen.« Und die gute Klarissa weinte mit, aber es waren helle Freudentränen, die sie weinte, und einmal die Nora und einmal das Elsli streichelnd, wiederholte sie zärtlich: »Ja ja, wir müssen wieder ein Kindlein haben, für das wir sorgen und es lieb haben können.«
Das machte aber die Nora oft stiller, als die Mutter wünschte, denn in seinen Gedanken bewegte das Kind immer wieder alles, was die gute Klarissa schon seit langer Zeit mit den lebendigsten Farben in sein Herz einzuprägen gesucht hatte.
Sie ging hinaus und führte das Elsli herein, dem nun gleich wieder die Tränen die Wangen herabrollten, wie es die Nora so still daliegen sah. Klarissa führte es nahe zu dem weißen Lager heran und legte Elslis Hand in die der Nora.
»Ja, ja, es ist sicher«, fuhr Emmi fort, »und nun, weißt du, zu der Frau Stanhope mußt du nichts sagen, sie ist jetzt so traurig, daß sie nicht zuhört; aber der Frau Klarissa, die so gut ist, mußt du erzählen, daß der Fani dort in Basel ist und daß du ihm gern wolltest Lebewohl sagen.
»Ich kann es nicht hören, Klarissa, ich kann es nicht ertragen, daran zu denken, es kann nicht sein. Kann denn nicht alles noch ganz anders werden und unsere Nora neue Kräfte bekommen?« jammerte die Mutter, und so schmerzlich wurde sie von diesen Gedanken aufgeregt, daß sie nicht weitersprechen konnte. Sie zog sich zurück, und mit schwerem Herzen ging auch die treue Klarissa nach ihrem Gemache.
»Ja, ich gehe«, entgegnete Nora ganz zuversichtlich; »Klarissa hat mir schon lange davon erzählt, wie Philo gegangen ist und ich dann bald auch gehe. O, und so viel hat sie mir noch erzählt, wie schön es dann sein wird und wie alle Müden sich freuen und herumgehen am Strom und durch die Blumen und nie, nie mehr müde werden. Das erzähl’ ich dir dann alles nach und nach, und noch so vieles!
Wort des Tages
Andere suchen