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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Das war ja das Herrliche, Strahlende, das alle diese schüchternen Menschen veranlaßte, die Augen aufzureißen, mit dem Atem zu kämpfen und die Hände zu halten mit der andern Hand, daß das Messer nicht herausfiel vor heftigem Erbeben. Klaras Schönheit gab den Menschen urplötzlich mit Schmerz etwas zu denken.
Gleich nach der Weihnacht sollte Klaras Trauung in der Säulenhalle mit allem Aufwand gefeiert werden, während die Hochzeit in Amsterdam, der »bei Leben und Gesundheit« auch die Konsulin beizuwohnen gedachte, bis zum Beginn des nächsten Jahres verschoben werden mußte: damit eine Ruhepause vorherginge.
»Hundertsiebenundzwanzigtausendfünfhundert Kurantmark!« rief er und schüttelte die gefalteten Hände vor seinem Gesicht. »Sei's um die Mitgift! Hätte er doch die Achtzigtausend behalten mögen, obgleich kein Kind vorhanden ist! Aber das Erbe! Klaras Erbe ihm zuzusprechen! Und du fragst mich nicht! Du gehst über mich hinweg!«
Ein beißender Wind pfiff den Menschen um die Nasen und Ohren, die gerötet und von der Kälte entzündet wurden. Simon schlug unwillkürlich den Weg ein, der einstmals zu Klaras Waldhaus hinaufführte und der jetzt gangbarer gemacht worden war. Überall zeigte sich eine Spur von umwandelnden Menschenhänden.
Sie versprach ihr, sogleich an den Papa zu schreiben und auch ihr Bett in Klaras Zimmer stellen und sie nie mehr allein lassen zu wollen. Alle konnten sie nicht in demselben Raume schlafen, aber wenn Adelheid sich auch fürchten sollte, so müsste Tinette ihr Nachtlager bei ihr aufschlagen.
»Fanatisch – das ist das Wort,« stimmte Wynfried wohlgelaunt zu. »Als ich neulich mit meiner Frau acht Tage in Berlin war, merkte ich bald: sie kam beinah um vor Heimweh nach unserem Jungen und vor Sorge um ihn – als wenn nicht, meinen Vater an der Spitze, ein Heer von Aufsehern da sei.« Klaras Augen wurden dunkler ... Sie dachte an die schweren Tage in Berlin.
Da war auch Dienerschaft am Wege zu Klaras Zimmer ... Das Küchenpersonal, die Stubenmädchen – fast als bildeten sie eine Gasse ... Und im großen Zimmer, wo das Bild der teuren Toten lieblich ernst von der Wand herabsah, standen wieder Menschen: die alte Lamprecht, klein, grau, gebückt und selig lächelnd; und mit verdienstvollem Gesicht der dunkelblonde Doktor Sylvester mit dem Kneifer vor den hellen Augen und dem Schmiß vom Mundwinkel bis zur Wangenhälfte, der ihm einen Ausdruck gab, als sei er immer voll Verachtung.
Schnell und leise fasste er die beiden Kätzchen auf Klaras Schoß und verschwand damit.
Ganz so hatte Klaras Mutter ausgesehen, das blonde Mädchen mit den angehauchten Rosenwangen. Herr Sesemann wußte nicht, war er wachend, oder träumte er. »Papa, kennst du mich denn gar nicht mehr?« rief ihm jetzt Klara mit freudestrahlendem Gesicht entgegen. »Bin ich denn so verändert?« Nun stürzte Herr Sesemann auf sein Töchterchen zu und schloß es in seine Arme. »Ja, du bist verändert!
Klaras Knabe und dessen Eigenschaften wurden besprochen. O man hatte nun schon vielerlei erfahren. Auch Joseph sprach kein Wort mehr von der »Menschheit«. Das war längst vorüber. Je schwerer es einem wurde, ein »rechter Mensch« zu werden, desto weniger mochte man große Worte in den Mund nehmen, und schwer war es, »recht« zu bleiben, das empfand man jeden Tag deutlicher.
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