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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Wenn sie mit ihren Kanots dicht an der einen Seite des Schiffes lagen und jemand sich einen Spaß mit ihnen machen wollte, so durfte er ihnen nur eine tönerne Tabakspfeife zeigen und sie über den entgegengesetzten Bord ins Meer werfen.
Während also der Steuermann nebst einem Gehilfen hinten im Fahrzeuge den Handel betrieb, stand der Rest der Mannschaft vorn mit dem geladenen Gewehre in der Hand zu seinem Schutze bereit, und wehrte zugleich den umkreisenden Kanots, sich nicht ungebührlich zu nähern. Noch gefährlicher wäre es gewesen, die Nacht über an dem nämlichen Orte liegen zu bleiben, wo man sich am Abend befunden hatte.
Erst auf dem Schiffe wurden sie losgebunden, damit der Schiffsarzt sie genau untersuchen konnte, ob sie unverkrüppelt und übrigens von fester Konstitution und bei voller Gesundheit wären; und hierauf eröffnete sich dann die eigentliche Unterhandlung, jedoch nicht, ohne daß zuvor sowohl den Verkäufern auf dem Verdeck, als ihren Kameraden in den Kanots, Tabak und Pfeifen vollauf gereicht worden wäre, damit sie lustig und guter Dinge würden freilich aber auch sich um so leichter betrügen ließen.
Es standen nämlich bereits zwei Kanots fertig, in deren jedes fünfundzwanzig Soldaten und zwanzig Ruderer eingeschifft wurden und die unmittelbar darauf, hinten und vorn mit der holländischen Flagge geschmückt, unter Trommel- und Trompetenklang in See stachen, um das angefochtene portugiesische Schiff aufzusuchen und nach St. George de la Mina zu bringen.
Wurden sie dann am Lande von Negern erblickt, welche Sklaven oder Elefantenzähne zu verhandeln hatten, so machten diese am Lande ein Feuer an, um dem Schiffe durch den aufsteigenden Rauch ein Zeichen zu geben, daß es vor Anker ginge; warfen sich aber auch zu gleicher Zeit in ihre Kanots und kamen an Bord, um die zur Schau ausgelegten Warenartikel zu mustern.
Wie viel es übrigens bis zum gewünschten Abschluß des Streitens, Fluchens und Lärmens bei diesem Handel gegeben habe, bedarf kaum einer besonderen Erwähnung; denn wenn der eigentlichen Wortführer bei den Negern auch nur zwei oder drei sein mochten, so gab es doch immer unaufhörliche Rücksprache und Verständigung mit ihren Gefährten in den Kanots, die bei dem Erfolge der Unterhandlung alle gleich sehr interessiert waren.
Denn da dort jede Nacht ein Landwind weht, so hat dies auch bis zum nächsten Mittag eine ruhige und stille See zur Folge. Dann steigt wieder ein Seewind auf, die Brandung wälzt sich ungestümer gegen den Strand, und die kleinen Kanots der Schwarzen können sich nicht hinaus wagen.
Allein auch außerdem war er mit mancher Fährlichkeit verbunden: denn nicht selten ging ein solches Boot durch Überrumpelung der Neger samt dem Leben der ganzen Besatzung verloren, und so war hier die höchste Vorsicht erforderlich. Nie wurden mehr als vier Verkäufer zugleich auf dem Boote zugelassen, und auch die übrigen in den Kanots durfte man nicht zu nahe herankommen lassen.
Das Fahrzeug, welches die verkäuflichen Sklaven enthielt, war in der Regel noch von einem halben Dutzend anderer, jedes mit mehreren Menschen angefüllt, begleitet, welche alle einen Anteil an der unglücklichen Ware hatten. Allein nur acht oder höchstens zehn aus der Menge wurden mit an Bord gelassen, während die übrigen in ihren Kanots das Schiff umschwärmten und ein tolles Geschrei verführten.
Nichts setzte mich hierbei mehr in Erstaunen, als diese Kanots, welche bei einer Länge, die über fünfzig Fuß hinausreichte, und bei einer Breite von sechs bis sechseinhalb Fuß, aus einem einzigen Baume, wiewohl von weichem und leichtem Holze, gehauen waren. Man sagte mir, daß diese Riesenbäume mehrere Meilen landeinwärts angetroffen würden, wohin unsereiner freilich nicht zu kommen pflegt.
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