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Aktualisiert: 25. Mai 2025


Mein Jennchen hat meiner alten, viel erprobten Überzeugung Recht geben müssen, daß Kinderkriegen angenehmer ist als Zähneziehen: das Kleine hat seine Mutter gar nicht gequält und hatte es sehr eilig, in die Welt zu kommen, als ob es das Leben gar nicht erwarten könnte. Möchten seine Hoffnungen es niemals täuschen."

Der günstige Einfluß unseres Schullehrers auf Mariannchen wird schwerlich ersetzt werden, eine französische Bonne steht mir seit Ostern in diesem Zweige der Erziehung bei, und für Jennchen sind die großen ganz durchwärmten und zugfreien Räume und die Spiele mit den kleinsten meiner Stiftskinder auch schwer zu ersetzen.

"Du hast von meinen schweren und harten Prüfungen gehört," schrieb sie im Herbst 1854 an Wilhelmine Froriep, "Du weißt, wie eine Mutter fühlt, obgleich Du nicht die trübe Nachhaltigkeit kennst, die der Verlust eines geliebten, fast erwachsenen Kindes für das Mutterherz hat; andere auch recht schmerzliche Schicksalsschläge folgten diesem Unglück, der verflossene Winter war eine Reihenfolge der sorgenvollsten Tage durch die langwierige Krankheit meines Jennchen, und diesem Kummer folgte die schwere Krankheit Werners aber Gottlob, er ist vorgestern ganz gesund von Karlsbad zurückgekehrt, und so bereue ich nicht die zweimonatliche Trennung, so schwer sie mir auch geworden ist.

Den Schmerz durch Zerstreuung zu betäuben, jenes Rezept schlechter Seelenärzte, die nicht wissen, daß er die Heilkraft in sich selbst trägt, wies sie weit von sich: "Der Schmerz soll sein, wie der Schnitt an der wilden Rose, der ihrer Veredelung durch ein neues Reis vorangeht," schrieb sie, und auf einen teilnehmenden Freundesbrief antwortete sie: "Meine Pläne konzentriren sich alle auf Garden; meine letzte Reise hat einen tiefen Eindruck nicht allein auf mein Herz, aber auch auf meine Phantasie gemacht, erst jetzt kommen Nächte vor, wo ich sie nicht im Traume wieder durchlebe, und das Wort 'reisen' hat einen schmerzlichen Klang für mich ... Ich lebe ganz klösterlich, still, ernst, beschäftigt und ergeben, obgleich wehmüthig bis im Innersten der Seele, meine Kinder sind mein Glück, sie gedeihen in dem gesegneten Landleben, wo ich alles auf sie einrichten kann, auch der strenge Winter ist ihnen nicht entgegen, da sie täglich, und Otto oft den ganzen Tag, draußen sind; jetzt fahren sie im Schlitten spazieren, und mein Jennchen hält mit ihren zwei dunkelroten dicken Bäckchen auf dem weißen Kopfkissen ihren Mittagsschlaf."

Mein liebes Jennchen und ihr vortrefflicher Mann nehmen meinen Sohn Werner in Leitung und Obhut ihr Beruf ist, oft umherzuziehen, Otto hat noch keine feste Häuslichkeit, so daß ich wirklich nicht sagen kann, wo ich wieder eine finden werde ..."

Ich kann dabei, hoffentlich immer mit meinem Jennchen und ihrer Kleinen, die Sommer in Harzburg oder Heringsdorf verbringen, die etwa notwendige Frühlings- oder Herbstkur in Karlsbad durchmachen, und behalte genug, um meinen Kindern auszuhelfen, ihnen Extrafreuden zu bereiten und ohne Skrupel wohltätig sein zu können.

Mein Jennchen macht noch am ersten eine Ausnahme, aber dafür ist ihr Mann um so mehr der Sparsamkeit abgeneigt, und ist es mit so viel Güte und Liebe, fast immer nur, um Andere zu erfreuen, daß man sich fast schämt, ihm darum zu zürnen."

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