Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 26. Juni 2025


»Wer weiß was morgen isthatte sie gesagt und war mit der Hand über die Augen gefahren. Nun hatte ihm der Vater das alles zunichte gemacht. Und sein Herz war doch so voll davon gewesen. Während der Predigt und beim Mittagsmahl und noch lange nachher. Juppchen sah nach dem Vater hinüber mit zerfurchten Mienen, böse glimmenden Augen und dumpfen Blutes im Kopf.

Juppchen, der den Sinn der Worte nur halb verstanden hatte, stand mit offenem Munde da und sah bald den Schimmel an, bald die anderen Pferde. »So«, sagte der Wärter, der wieder zurückgekommen war, »nun werden wir den Klepper endlich los, Juppchen. Dafür bekommen wir ein ganz junges Tier! Fein, wasJuppchen kroch tief in sich hinein. Seine Knie zitterten.

Er fühlte sich jetzt dem Willen des Vaters überlegen und triumphierte innerlich. Als er nach Beendigung der Schicht wieder auffuhr, stand der Vater schon fertig in der Kaue. Er machte ein böses Gesicht und fragte auch Juppchen nicht, wie es ihm unten ergangen war. Wortlos machten sie sich auf den Heimweg.

Danach setzte er sich wartend an den Tisch. Da kam auch schon der Vater aus der Kammer. Schaute schlaftrunken drein und blieb gähnend vor dem Herd stehen. Die Mutter stellte den Kaffee auf den Tisch und schnitt das Brot zurecht, das Vater und Juppchen mitnehmen sollten auf die Grube. Juppchen trank hastig den Kaffee und vervollständigte seinen Anzug.

Als die Dämmerung schattenhaft über das Feld kroch, gingen sie zusammen nach Hause. Vor der Straßenbiegung drehte sich Juppchen noch einmal um und sog die verworrenen Geräusche vom Kirmesplatz wie einen schönen Geruch ein. Gleich nach dem Abendessen fing man an sich auszuziehen. Hosen und Röcke flogen über die Stuhllehnen.

Hastig zog Juppchen die Decke über den Kopf. Mutters schwere Holzpantoffeln, die über die Diele stampften und nach draußen gingen und wieder zurückkamen, rissen ihn wie ein heftiger Schreck empor. Er fuhr hastig in die Leinenhosen und ging breitbeinig an die Wasserleitung. Mit viel Umständlichkeit wusch er sich Brust, Nacken und Hals, so wie er es beim Vater gesehen hatte.

Mutter zog das schwarze Kleid aus und band sich eine große blaue Schürze vor, um das Mittagessen zu bereiten. Während sie in der Küche hantierte, setzte sich Juppchen ans Fenster und erzählte dem Vater von der Predigt. »Schon recht! Schon rechtbrummte der und schob den Pfeifenstummel von einem Mundwinkel zum andern.

Juppchen duckte sich wie unter einem Schlag. Er wollte ein Wort hinausstoßen. Aber die Zunge hielt es fest und verstopfte seinen Mund wie mit einem trocknen Lappen. Gern hätte er auf den schönen braunen Holzpferden geritten. Pferde liebte er noch mehr wie die Kaninchen.

Als sie den Vorgarten des Häuschens betraten, kam der Vater in Hemdsärmeln aus dem Kaninchenstall, die abgezogenen Felle von zwei weißen Tieren in der Hand. Juppchen erschrak, als er des Vaters blutbefleckte Hände sah. An dem Küchenfensterkreuz hingen die dicken Bälge mit den bloßen Billen. Die runden Köpfe waren eine unkenntliche Masse mit herausquellenden Augen.

Die Mutter erwiderte nichts auf die ungewöhnlich harten Worte des Vaters, der sich mißmutig auf den Stuhl warf. Sie strich Juppchen über das feuchte Braunhaar und über die schmalen, sommersprossigen Backen. Juppchen wollte der Mutter die Freude, daß er ganz unerwartet zu den Pferden gekommen war, jubelnd mitteilen. Aber vor dem Vater wagte er es nicht auszusprechen.

Wort des Tages

araks

Andere suchen