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Guter Jakob Humbel, Gott hilft jedem, der sich wie du von Gott will helfen lassen, und du hast es erfahren. In Karlsruhe ist nämlich eine öffentliche Anstalt zum Unterricht in der Tierarzneikunst. Die Lehrstunden werden unentgeltlich erteilt. Die sehr geschickten Lehrer geben sich Mühe, ihre Lehrjünger gründlich zu unterrichten.

Bei diesem Herrn war er drei Jahre, bekam einen guten Lohn und wurde gütig behandelt wie ein Kind. Ich weiss einen, der hätte die Güte eines solchen Herrn missbraucht, wäre meisterlos worden, den Lohn hätten bekommen der Wirt und der Spielmann. Aber Jakob Humbel wusste mit seinem Verdienst etwas Besseres anzufangen.

Ich weiss einen, der wäre damit zufrieden gewesen, hätte nun auf seinen Lehrbrief und seines Meisters Wort Salben gekocht, Pflaster gestrichen drauf und dran für den bösen Wind, das Geld dafür genommen und selber gemeint, er sei's. Jakob Humbel nicht also.

Ich weiss einen, der hätt's jetzt bleiben lassen, wär' eben wieder heimgekommen, wie er fortgegangen, und hätt' sich mit andern getröstet, aus denen auch nichts hat werden wollen. Fast sah es mit unserm armen Jakob Humbel ebenso aus. Mit bösen Wind-Salben war wenig Geld, noch weniger Kredit und Ehre zu verdienen. Was er verdiente, zog der Vater.

Hier war nun Humbel in seinem rechten Element, an der reichen Quelle, wo er seinen lang gehaltenen Durst nach Wissenschaft befriedigen konnte, lernte ein krankes Tier mit andern Augen anschauen als in Mummental und Emmental, konnte andere Sachen lernen als Wind machen und bösen Wind vertreiben und war nicht viel im Bierhaus zur Stadt Berlin oder im Wirtshaus zur Stadt Strassburg oder in Klein-Karlsruhe im Wilhelm Tell zu sehen, ob er gleich sein Landsmann war, auch nicht einmal recht am Sonntag auf dem Paradeplatz oder zur Mühlburg im Rappen, sondern vom frühen Morgen bis in die späte Nacht beschäftigte er sich zwanzig Monate lang unerfüllte und unverdrossen mit seiner Kunst, und wenn er wieder etwas Neues, Schönes und Nützliches gelernt hatte, so machte ihn das am Abend vergnügter als der Zapfenstreich mit der schönsten türkischen Musik; zumal wenn ihm bei derselben sein Kostgänger einfiel bei den helvetischen Hilfstruppen.

Wenn's auch morgen nicht ist, so kann's ein ander Mal sein, und am Ende, was tun wir draussen? Paris ist doch am schönsten inwendig." Jakob Humbel

Jakob Humbel wünschte von früher Jugend an ein Tierarzt zu werden, um in diesem Beruf seinen Mitbürgern viel Nutzen leisten zu können. Das war sein Dichten und Trachten Tag und Nacht. Sein Vater gab ihn daher in seinem 16. Jahr einem sogenannten Viehdoktor von Mummental in die Lehre, der aber kein geschickter Mann war.

Humbel wurde gemeiner Tagelöhner, ging in armseliger Kleidung umher, ohne Geld und ohne Rat, und dennoch hatte er noch immer den Tierarzt nicht im Kopf, denn das wäre schon recht gewesen, sondern im sehnsuchtsvollen Verlangen. Jetzt verdingte er sich als Hausbedienter bei Herrn Ringier im Klösterli zu Zofingen.

Jetzt war er im Begriff, ins Ausland zu gehen und von dem ehrlich erworbenen Geld endlich seine Kunst rechtschaffen zu studieren. Da wurde ein Korps von 18’000 Mann helvetischer Hilfstruppen errichtet. Die Gemeinde Boneschwyl musste acht Mann stellen. Die jungen Bursche müssen spielen: den guten Jakob Humbel trifft das Los, Soldat zu werden.

Ich weiss einen, der hätte gedacht: die Welt ist gross, und der Weg ist offen; wär' mit seiner kleinen Barschaft zum Teufel gangen und hätte seine Mitbürger dafür sorgen lassen, wo sie statt seiner den achten Mann nehmen wollten. Aber Jakob Humbel liebt sein Vaterland und ist ein ehrliches Blut. Er stellte einen Mann, den er zwei Jahre lang auf seine Kosten unterhalten musste.