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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Ede ging, und die zunächst sitzenden Offiziere, die Hradscheck's Erregung wahrgenommen hatten, aber nicht recht wußten, was sie daraus machen sollten, standen auf und wandten sich einem Gespräch mit andren Kameraden zu. Auch Hradscheck erhob sich. Er hatte den Knebelknopf zu sich gesteckt und ging in den Garten, ärgerlich gegen den Jungen, am ärgerlichsten aber gegen sich selbst.
Das geschah denn auch alles, und keine Viertelstunde, so sah man Geelhaar die Dorfstraße herunter kommen, mit ihm Schulze Woytasch, der sich, einer abzuhaltenden Versammlung halber, zufällig ebenfalls im Kruge befunden hatte. Vor Hradscheck's Thür trafen Beide mit Kunicke zusammen. Man begrüßte sich stumm und überschritt mit einer gewissen Feierlichkeit die Schwelle.
Kurzum, alles stand gut, und es hätte sich von einer totalen »Rückeroberung« des dem Inhaftirten anfangs durchaus abgeneigten Dorfes sprechen lassen, wenn nicht ein Unerschütterlicher gewesen wäre, der, sobald Hradscheck's Unschuld behauptet wurde, regelmäßig versicherte: »Hradscheck? Den kenn' ich. Der muß ans Messer.«
Heilig Abend war ein Brief Hradscheck's bei Eccelius eingetroffen, worin es hieß: »es ging' ihm gut, weßhalb er sich auch freuen würde, wenn seine Frau zum Fest herüberkommen und eine Viertelstunde mit ihm plaudern wolle; Vowinkel hab' es eigens gestattet, versteht sich in Gegenwart von Zeugen.« So die briefliche Mittheilung, auf welche Frau Hradscheck, als sie durch Eccelius davon gehört, diesem letzteren sofort geantwortet hatte: »sie werde diese Reise nicht machen, weil sie nicht wisse, wie sie sich ihrem Manne gegenüber zu benehmen habe.
Ihre Wirthschaft besorgte sie pünktlich und alles ging am Schnürchen, wie vordem. Aber Interesse hatte sie nur für eins, und das Eine war der Bau. Sie wollt' ihn, darin Hradscheck's Eifer noch übertreffend, in möglichster Schnelle beendet sehn, und so sparsam sie sonst geworden war, so war sie doch gegen keine Mehrausgabe, die Beschleunigung und rascheres Zustandekommen versprach.
Ihr Athem blieb schwer, und sie riß endlich das Fenster auf, um die frische Luft einzusaugen. So vergingen Stunden. Und als Mittag kam, kamen nur Hradscheck und Ede zu Tisch. Es war Ende November, als an einem naßkalten Abende der von der Krakauer Firma angekündigte Reisende vor Hradscheck's Gasthof vorfuhr.
Indeß auch von diesen Beiden wollte die plötzlich zu Gunsten Hradscheck's umgestimmte Majorität nichts wissen. Der dusslige Jakob, von dem jetzt so viel gemacht werde, ja, was hab' er denn eigentlich beigebracht? Doch nichts weiter, als das ewige »He wihr so'n beten still.« Aber du lieber Himmel, wer habe denn Lust, um Klock fünf und bei steifem Südost einen langen Schnack zu machen?
Die Verhaftung Hradscheck's erfolgte zehn Tage vor Weihnachten.
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