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Aktualisiert: 18. Mai 2025
Mathilde ließ den Schleier von dem nehmlichen Hute, den sie bei ihrer Herfahrt gehabt hatte, über ihr Angesicht herabfallen; Natalie aber legte den ihrigen zurück und gab ihre Augen den Morgenlüften. Nachdem auch noch Arabella in den Wagen gestiegen war, zogen die Pferde an, die Räder furchten den Sand und der Wagen ging auf dem Wege hinab der Hauptstraße zu.
Dann bin ich entkleidet und sehe, die Finger im Barte, mit geneigtem Kopf die Leute ruhig an. Ich bin durchaus gefaßt und allen überlegen und bleibe es auch, trotzdem es mir nichts hilft, denn jetzt nehmen sie mich beim Kopf und bei den Füßen und tragen mich ins Bett. Zur Mauer, an die Seite der Wunde legen sie mich. Dann gehen alle aus der Stube; die Tür wird zugemacht; der Gesang verstummt; Wolken treten vor den Mond; warm liegt das Bettzeug um mich; schattenhaft schwanken die Pferdeköpfe in den Fensterlöchern. »Weißt du,« höre ich, mir ins Ohr gesagt, »mein Vertrauen zu dir ist sehr gering. Du bist ja auch nur irgendwo abgeschüttelt, kommst nicht auf eigenen Füßen. Statt zu helfen, engst du mir mein Sterbebett ein. Am liebsten kratzte ich dir die Augen aus.« »Richtig,« sage ich, »es ist eine Schmach. Nun bin ich aber Arzt. Was soll ich tun? Glaube mir, es wird auch mir nicht leicht.« »Mit dieser Entschuldigung soll ich mich begnügen? Ach, ich muß wohl. Immer muß ich mich begnügen. Mit einer schönen Wunde kam ich auf die Welt; das war meine ganze Ausstattung.« »Junger Freund,« sage ich, »dein Fehler ist: du hast keinen Überblick. Ich, der ich schon in allen Krankenstuben, weit und breit, gewesen bin, sage dir: deine Wunde ist so übel nicht. Im spitzen Winkel mit zwei Hieben der Hacke geschaffen. Viele bieten ihre Seite an und hören kaum die Hacke im Forst, geschweige denn, daß sie ihnen näher kommt.« »Ist es wirklich so oder täuschest du mich im Fieber?« »Es ist wirklich so, nimm das Ehrenwort eines Amtsarztes mit hinüber.« Und er nahm’s und wurde still. Aber jetzt war es Zeit, an meine Rettung zu denken. Noch standen treu die Pferde an ihren Plätzen. Kleider, Pelz und Tasche waren schnell zusammengerafft; mit dem Ankleiden wollte ich mich nicht aufhalten; beeilten sich die Pferde wie auf der Herfahrt, sprang ich ja gewissermaßen aus diesem Bett in meines. Gehorsam zog sich ein Pferd vom Fenster zurück; ich warf den Ballen in den Wagen; der Pelz flog zu weit, nur mit einem
Heimlich verfluchte er seinen Schnupfen; er war ein Unglücksmensch. Unter fröhlichem Läuten ging es durch den Wald zurück. Der schaute jetzt anders aus als bei der Herfahrt im Sonnenschein. Die tiefer fallende Dämmerung ließ den Schnee einförmig und grau erscheinen. In der Wiesentrift rechter Hand brodelten die Nebel auf und zogen wie zerrissene Schleier zwischen den Stämmen hindurch.
Ich freue mich sehr darüber, ich mußte immer wieder an meine Herfahrt denken und an meine Zimmernachbarin, diese alte Seelenverkäuferin. Ich bin aber doch auch zu dumm gewesen, jetzt könnte mir das nicht wieder passieren, jetzt kenne ich den Geruch. Ich bilde mir immer ein, ich selbst rieche auch noch nach diesem verfluchten süßlichen Zeug, mit dem die ganze Luft in jenem Hause durchtränkt war.
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