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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Dies war Alles, und es war genug. Wie unsre Revolution eine Vertheidigung alter Rechte war, so wurde sie auch mit strenger Beobachtung alter Formalitäten vollbracht. Fast in jedem Worte und Schritte kann man eine tiefe Verehrung der Vergangenheit erkennen. Die Stände des Reichs beriethen sich in den alten Hallen und nach den alten parlamentarischen Regeln. Powle wurde nach der althergebrachten Form von dem Antragsteller und dem Unterstützer zu seinem Präsidentenstuhle geführt. Der Scepterträger führte die Abgesandten der Lords an den Tisch der Gemeinen und es wurden die drei pflichtmäßigen Verbeugungen gemacht. Die Conferenz wurde mit allen alterthümlichen Formalitäten abgehalten. Auf der einen Seite der Tafel im gemalten Saale saßen die Wortführer der Lords bedeckten Hauptes und in ihren mit Hermelin und Gold besetzten Mänteln. Die Wortführer der Gemeinen standen entblößten Hauptes auf der andren Seite. Die Reden bilden einen fast komischen Contrast gegen die Revolutionsrhetorik jedes andren Landes. Beide englische Parteien waren darüber einig, die alten constitutionellen Überlieferungen des Reichs mit feierlicher Ehrerbietung zu behandeln. Die Frage war nur, wie diese Überlieferungen zu verstehen seien. Die Vertheidiger der Freiheit sprachen kein Wort von der natürlichen Gleichheit der Menschen und der unveräußerlichen Souverainetät des Volks, von Harmodius oder Timoleon, von Brutus dem
Ob er den Freund in seinem andern Mithospitanten, jenem Jüngling mit der hebräischen Handschrift finden sollte, der seit einiger Zeit mit ihm denselben Weg zur Schule ging? Claus Münz war ein guter Kerl; aber er redete zu viel von seinen Muskeln. Er war nämlich vierschrötig und starkknochig wie ein Arbeitspferd, und wenn er Sempern die Hand gab, drückte er sie zum Beweise seiner Heldennatur so stark, daß Asmus das Gesicht verzog, und dann wieherte Claus Münz aus vollem Halse wie ein Roß. Er entblößte täglich einmal seinen Arm, um den Bizeps zu zeigen, und hatte den sehnlichen Wunsch, einmal mit einem Athleten vom Spezialitätentheater ringen zu dürfen. Es sei ein Jammer, sagte er, daß er als Schulmeister nur sechs Wochen dienen könne, sonst würde er zu den Gardehusaren kommen, und dann hätte er vielleicht einmal tüchtig in die Franzosen einhauen können. Er hatte als Knabe jenen Geschichtsunterricht empfangen, nach dem die Franzosen Lumpenhunde sind, die Deutschen hingegen bieder und treu. Asmus machte sich anfangs ein Vergnügen daraus, die Franzosen auf jede Weise herauszustreichen; aber bald ward ihm dieser Streit zu dumm. Claus Münz war auch in allen Muskeln und Knochen königstreu; Asmus hingegen war überzeugter Tyrannenmörder. Zwar konnte er kein Tier, geschweige denn einen Menschen leiden sehen, und sein schlimmster Feind hörte auf, sein Feind zu sein, sobald er litt; aber so sehr er Cäsarn bewunderte und liebte, an den Iden des März und bei Philippi hatte er’s mit Brutus gehalten, sein Herz hatte den Möros, den Harmodius und Aristogeiton, den Tell und ihren Genossen gehört. Nun war es geschehen, daß ein Mann namens Nobiling auf den Kaiser Wilhelm geschossen und ihn verwundet hatte. Claus Münz war außer sich vor Entrüstung. Asmus, der in der Arbeitsstube der Zigarrenmacher den ersten Wilhelm kaum anders als »Kartätschenprinz« hatte nennen hören, hatte ein lebhaftes Mitgefühl mit dem alten Manne, wenn er ihn sich auf seinem Schmerzenslager dachte, und beklagte die Tat des Mörders; aber er ersuchte doch auch den mit allen Muskeln wütenden Freund, gefälligst nicht zu vergessen, daß Wilhelm
Es mag sein, daß einige von meinen Feinden aus Beweggründen eines republikanischen Eifers gegen mich aufgestanden sind, und sich durch meinen Sturz eben so verdient um ihr Vaterland zu machen geglaubt haben, als Harmodius und Aristogiton durch die Ermordung der Pisistratiden.
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