United States or Bahamas ? Vote for the TOP Country of the Week !


Denn sie wollte fort, um jeden Preis fort; sie dachte an die arme Halbschwester ihres Herrn draußen in der Vorstadt; die war immer freundlich gegen sie gewesen, zu der wollte sie. Freilich, es war ein weiter Weg, durch viele Gassen, über viele schmale und lange Brücken, welche über dunkle Gräben und Flethen hinwegführten, und draußen dämmerte schon der Winterabend. Es trieb sie dennoch fort.

Alexander gab seine Zustimmung, und Langaros drang plündernd und verwüstend in ihre Täler ein, so daß sie den Marsch der Makedonen nicht weiter störten. Der König ehrte die treuen Dienste des treuen Bundesgenossen, verlobte ihm seine Halbschwester Kynna und lud ihn ein, nach Beendigung des Krieges nach Pella zu kommen, um die Hochzeit zu feiern.

Er kümmerte sich jedoch nicht um diese Halbschwester, obgleich sie in einem Vorstadtviertel in den dürftigsten Verhältnissen lebte; denn noch weniger als mit anderen Menschen liebte Herr Bulemann den Verkehr mit dürftigen Verwandten. Nur einmal, als sie kurz nach dem Tod ihres Mannes in schon vorgerücktem Alter ein kränkliches Kind geboren hatte, war sie Hilfe suchend zu ihm gekommen.

Imgjor fand das, was ihrer zwiefältigen Natur entsprach. Sie gab der Wahrheit die Ehre und wahrte ihren Stolz. Zunächst überwältigte sie allerdings ein machtvolles Gefühl. Sie warf sich wie jüngst, einem Kinde gleich, an die Brust ihrer Halbschwester und brach in ein anhaltendes Schluchzen aus.

Denn als Herr Bulemann eben mit dem Schwefelholz sein Talglicht angezündet hatte, hörte er zu seiner Verwunderung es draußen auf den Stiegen poltern, und als er mit vorgehaltenem Licht auf den Flur hinaustrat, sah er seine Halbschwester mit einem bleichen Knaben vor sich stehen.

Aber es gab eine kurze Zeit in seiner Jugend es war zwei Jahre vor ihrer Trennung , da war ihm das ständige Zusammenleben mit seiner Halbschwester unter den blinden Augen der Mutter sehr gefährlich geworden. Seine Sinne erwachten und verlangten nach ihr. Ihre beständige Nähe brachte sie in Aufruhr und hielt sie wach.

Die jungen Mädchen Weimars sahen sie besonders gern, denn die Fremden waren meist reiche, unabhängige junge Leute, nur gekommen, um Goethe zu sehen, Deutsch zu lernen und sich zu amüsieren. Keinerlei Berufsarbeit zog sie von ihren literarischen und anderen Interessen ab, keinerlei Ermüdung durch des Tages Arbeit hinderte sie am Genuß der Geselligkeit. Zu jeder Zeit konnten sie sich den Damen widmen, der einheimischen männlichen Jugend waren sie daher stets ein Dorn im Auge. Alfred von Pappenheim, der seine Halbschwester Jenny zärtlich liebte und vor seinem Eintritt in russische Kriegsdienste in Weimar lebte, auch auf Urlaub oft dorthin zurückkehrte, konnte selbst in seinen Briefen seinen