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Der Gnom bemerkte bald die Traurigkeit der holden Prinzessin und dachte: Es mangelt ihr nur an Unterhaltung, denn der Mensch ist an Geselligkeit gewöhnt, gleich der Biene und Ameise. Und flugs ging er hinauf aufs Feld, zog auf einem Acker ein Dutzend Rüben aus, legte sie in einen zierlich geflochtenen Korb und brachte sie der Prinzessin.

Eine Mutter muß doch wahrlich ein gutes Geschöpf sein, dachte Rübezahl, schleppt sich da mit vier Kindern und muß noch dazu mühsame Arbeit verrichten. Diese Betrachtungen versetzten den Gnom in gute Laune, und er nahm sich vor, eine Unterredung mit der Frau anzufangen.

Als der Gnom die Prinzessin so freundlich und schön geschmückt sah, glaubte er, sie habe nun endlich ihren Widerwillen gegen diesen Aufenthalt besiegt und werde nun durch Heiterkeit und Frohsinn sein einsames Reich beleben.

Dazu vermaß sich der Gnom sogleich, und nun trug ihm die Prinzessin schalkhaft auf, die Rüben des Ackers zu zählen, ohne sich dabei zu irren, weil sie ihre Zofen und sonstige Gesellschaft daraus wählen wolle, und schon jetzt genau zu wissen wünsche, wieviel ihr zu Gebote stehen würden.

Obgleich es hier in deiner Nähe Frühling ist, so ist doch das Tal unten mit Eis und Schnee bedeckt, und du mußt noch drei Monate warten, bis ich dein Verlangen und mein Versprechen erfüllen kannDa drehte ihm die Prinzessin zornig den Rücken und verschloß sich traurig in ihre Zimmer; der Gnom bekam ihr Angesicht nicht mehr zu sehen, so sehr er auch bat.

Diese Demut war sein Glück; denn der Gnom war so ergrimmt, daß er ihn ohne Zweifel zermalmt haben würde, wenn er noch ein Wort zu reden gewagt hätte. »Sitz aufherrschte er ihm jetzt zu, »und tue, was ich dir befehlen werdeNun zog er geschwind den vierten fehlenden Fuß seines Schimmels aus den Rippen desselben und trat an den Wagenschlag, um sich den Damen ganz höflich vorzustellen.

Sein Gebiet umschrieb auf der Oberfläche des Riesengebirges nur wenige Meilen, breitete sich aber im Innern desselben desto weiter und tiefer aus. Der Gnom herrschte oft jahrhundertelang still in seinem unterirdischen Reiche, und erhob sich nur selten auf die Oberwelt, um dort sein Wesen zu treiben.

Der Gnom wurde wütend über diesen Spott und fuhr gleich dem Sturmwind durch den düstern Fichtenwald, um den armen Schelm, der sich über ihn lustig gemacht hatte, sogleich zu erwürgen. Aber es fiel ihm ein, daß ein so grausames Exempel seiner Rache alle Wanderer aus dem Gebirge verscheuchen würde, und er alsdann keine Gelegenheit hätte, sein Spiel mit den Menschen zu treiben.

Sie hatte alle Ursache, mit der feinen Rache zufrieden zu sein, die der Gnom ihrem Unglauben an seine Existenz erwiesen hatte und verzieh ihm gern die Neckerei mit der Badegesellschaft, die ihr nun erst erklärlich wurde.

Aber die Mücken stachen die kleinen Schläfer, sie wurden aufs neue unruhig und ebenso rasch als unverdrossen eilte die Mutter wieder herzu, suchte Himbeeren im Gebüsch und brachte sie den weinenden Kleinen. Diese mütterliche Sorgfalt und Geduld rührte den Gnom.