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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Er selbst ergab sich in sein Los, aber dem alten Mirabili schnitt es in die Seele. Der zerfallende Greis konnte nicht sterben, ohne seinen Liebling befreit zu haben. So entschloß er sich, ohne das Wissen und die nicht zu erhaltende Einwilligung Don Giulios, etwas Wirksames, zur Entscheidung Führendes zu unternehmen.
"Ich wundere mich selbst darüber", sagte er, "doch sehe ich aus meinen Briefen, daß ganz Italien annimmt, ich werde nach der Blendung Giulios nicht mehr bei dir, dem gerechtesten Fürsten Italiens, mich halten können, sondern freiwillig die Verbannung suchen, um es deiner Gerechtigkeit zu ersparen, mich zu bestrafen oder ungestraft zu lassen.
Sein erster Brief enthielt nichts als die Worte: "Wird man mich in der nächsten Nacht empfangen wollen?" "Man kann kommen", war auch die ganze Antwort. Nach Giulios Abreise hatte sich Helena für immer verlassen geglaubt.
Sein Feldprediger erinnerte ihn gerade noch zur rechten Zeit an diese kleine Begebenheit, und Ruiz d'Avalis zog es vor, ein Schiff rüsten zu lassen und übers Meer nach Rom zu reisen. Als der Hauptmann Ranuccio Giulios Erzählung gehört hatte, sagte er ihm: "Beschreibe mir genau diesen Herrn Campireali, damit seine Unklugheit nicht irgend einem guten Bürger Albanos das Leben kostet.
Wenn sie sich auf ihren Tod hätte vorbereiten müssen, wäre ihr Schmerz weniger qualvoll gewesen, sie hätte Mut in dem Gedanken an die Liebe Giulios und an die zärtliche Neigung ihrer Mutter gefunden. Der Rest der Nacht verging in grausamster Unschlüssigkeit. Es gab Augenblicke, wo sie ihrer Mutter alles gestehen wollte.
Ein rasender Zorn gegen den Schuldigen und nicht minder gegen den die Missetat ungestraft lassenden kaltherzigen Fürsten bemächtigte sich Don Giulios, kochte in seiner Brust und brauste durch seine Adern. Er lechzte nach dem Untergange beider!
Nach den ersten sechs Monaten der Einschließung in sich selbst und der Abkehr von allen weltlichen Dingen, die der Nachricht von Giulios Tod gefolgt waren, ist das erste Gefühl, welches diese durch einen unheilbaren Schmerz und eine namenlose Langweile bereits gebrochene Seele wieder zum Leben weckte, ein Gefühl der Eitelkeit gewesen.
Giulios Seele wurde durch die Vorwürfe des Herrn von Campireali so tief erschüttert, daß er sich nicht mehr bei Tage vor seinem Hause zeigte. Wie wir schon sagten, waren die beiden Bögen, Überreste eines alten Aquädukts, welche dem vom Vater Brancifortes erbauten und seinem Sohn hinterlassenen Hauses als Hauptmauer dienten, nur fünfhundert oder sechshundert Schritt von Albano entfernt.
Aber ein andres beschäftigte die Einbildungskraft Giulios aufs tiefste: erstens: in welcher Stadt würde er die junge Helena unterbringen, wenn er sie ihrem Vater entführt und geheiratet hatte; zweitens: mit welchem Geld würde er sie leben lassen?
Er traute den Worten Don Giulios, denn er wußte, daß dieser trotz seiner Übertretungen eine innerlich unverfälschte und wahrhafte Natur geblieben war, und er sagte sich, daß dieser Wunderquell, in dessen Tiefe man durch seine leuchtenden Augen hinunterblicken konnte, für die wahrheitsdurstige Angela eine geheime Anziehungskraft haben mußte, ohne welche sie nicht hingerissen worden wäre, den aus dem Kerker Steigenden auf offenem Markte zu mißhandeln und zu beklagen.
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