United States or Netherlands ? Vote for the TOP Country of the Week !


Mein Religionsunterricht war höchst mangelhaft, gab mir kaum eine Ahnung der christlichen Weltanschauung, das Mitmachen aller kirchlichen Uebungen galt mir und den meisten meiner Mitschüler fast nur als nutzlose, leidige Disciplinarsache. Man redet heutzutage viel von der Vermehrung der Religionsstunden an den Gelehrtenschulen.

Doch ich will nicht in den Schulmeisterton verfallen, sondern Ihnen nur sagen, daß ich mehrere Jahre, bis mein Vater starb und äußere Verhältnisse mich in das Lehrerseminar trieben, an Gelehrtenschulen lebte.

Solche Erscheinungen aber zu verallgemeinern, daran sollte uns wenigstens der gegenwärtige Zustand in unserem durchschnittlichen Gelehrten- und Beamtentum hindern. Wir Deutschen leiden noch immer sehr an unserer Vergangenheit, aus der unsere Gelehrtenschulen mit ihren Zwecken und Zielen herausgewachsen sind. Unsere angelsächsischen Vettern haben diese Art der Vergangenheit abgeschüttelt.

Daß schon die Mittelklassen damit unglückseligerweise belastet werden, hängt damit zusammen, daß an diese Klassen die Gelehrtenschulen anschließen, welche bei ihren Aufnahmeprüfungen elementare Kenntnisse in der deutschen Grammatik verlangen. Auch in dieser Disziplin ist der allein mögliche Weg der Arbeitsschule längst allgemein betreten: der Weg der Induktion.

Jedenfalls muß der Direktor eines solchen Seminars ein wissenschaftlich gebildeter Mann sein, der die Gelehrtenschulen zurücklegte, zumal es ja Ein und derselbe Geist ist, welcher von der Kleinkinderschule an bis zur Hochschule inbegriffen entfaltet werden soll."

Ein Urtheil über Gelehrtenschulen ist meines Erachtens schier überflüssig, seitdem die Revolution mit ihren Blättern, Kammern und Parlamenten das Babel aller religiösen, sittlichen, politischen und sozialen Begriffe offenbarte, welches in den Köpfen und Herzen der gelehrtesten und gefeiertesten Männer spukt, vom besitzenden Bürger, verarmenden Handwerker, dem geistigen Proletarier, Sklaven der Fabrikanten und Auswurf der Gesellschaft zu schweigen.

Einige Jahre verlor ich an Gelehrtenschulen, an denen keine gründliche Bildung zu holen und das bischen Christenthum, welches manche Kameraden aus der Heimath mitgebracht, bald verloren war. Der schnell erfolgte Tod meines Vaters fiel als Hagelschlag in meine reichlich blühenden Hoffnungen auf eine ehrenvolle, glänzende Zukunft.

Je mehr ich mich durch das Wohlwollen und die Theilnahme beglückt fühle, welche meine Briefe an Herrn N. mir erwarben, desto mehr will ich eilen Ihren Wunsch zu erfüllen und Ihnen die hauptsächlichsten Gründe des Unglaubens und der Unzufriedenheit des Lehrerstandes meiner nahe liegenden Zeit sowie meine Ansicht über Gelehrtenschulen mittheilen.