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Schon die Regierung des sechsten Jahrhunderts hatte gegen die Banden entlaufener Hirten- und Feldsklaven Truppen schicken muessen. Aber das Dezennium der Restaurationsherrschaft nach Sullas Tode ward die goldene Zeit wie fuer die Flibustier zur See so fuer die gleichartigen Banden auf dem Festland, vor allem in der bisher noch verhaeltnismaessig leidlich geordneten italischen Halbinsel.

Gegen 400 Schiffe und Boote, darunter 90 eigentliche Kriegsfahrzeuge, wurden teils von Pompeius genommen, teils ihm ausgeliefert; im ganzen sollen an 1300 Piratenfahrzeuge zugrunde gerichtet und ausserdem die reichgefuellten Arsenale und Zeughaeuser der Flibustier in Flammen aufgegangen sein.

Mit den Kretensern aber, die mit den Piraten Freundschaft und Buendnis gemacht hatten und seine Forderung, von dieser Gemeinschaft abzulassen, schroff zurueckwiesen, kam es zum Gefecht; und die Ketten, die Antonius vorsorglich auf seinen Schiffen in Vorrat gelegt hatte, um die gefangenen Flibustier damit zu fesseln, dienten dazu, den Quaestor und die uebrigen roemischen Gefangenen an die Masten der eroberten roemischen Schiffe zu schliessen, als die kretischen Feldherren Lasthenes und Panares aus dem bei ihrer Insel den Roemern gelieferten Seetreffen triumphierend nach Kydonia zuruecksteuerten.

Um diese isaurischen Felsennester, die letzten und sichersten Zufluchtsstaetten der Flibustier, zu bezwingen, fuehrte Servilius die erste roemische Armee ueber den Tauros und brach die feindlichen Festungen Oroanda und vor allem Isaura selbst, das Ideal einer Raeuberstadt, auf der Hoehe eines schwer zugaenglichen Bergzuges gelegen und die weite Ebene von Ikonion vollstaendig ueberschauend und beherrschend.

Die Korsaren wenigstens fuehlten jedem legitimen Staate sich ebenbuertig; von ihrem Raeuberstolz, ihrer Raeuberpracht und ihrem Raeuberhumor zeugt noch manche echte Flibustiergeschichte toller Lustigkeit und ritterlicher Banditenweise; sie meinten, und ruehmten sich dessen, in einem gerechten Krieg mit der ganzen Welt zu leben; was sie darin gewannen, das hiess ihnen nicht Raubgut, sondern Kriegsbeute; und wenn dem ergriffenen Flibustier in jedem roemischen Hafen das Kreuz gewiss war, so nahmen auch sie als ihr Recht in Anspruch, jeden ihrer Gefangenen hinrichten zu duerfen.

Die Flibustier nannten sich Kiliker; in der Tat fanden auf ihren Schiffen die Verzweifelten und Abenteurer aller Nationen sich zusammen: die entlassenen Soeldner von den kretischen Werbeplaetzen, die Buerger der vernichteten Ortschaften Italiens, Spaniens und Asiens, die Soldaten und Offiziere aus Fimbrias und Sertorius' Heeren, ueberhaupt die verdorbenen Leute aller Nationen, die gehetzten Fluechtlinge aller ueberwundenen Parteien, alles was elend und verwegen war und wo war nicht Jammer und Frevel in dieser unseligen Zeit?

Vor allem in den asiatischen Gewaessern trieben die Flibustier es so arg, dass selbst die roemische Regierung sich genoetigt sah, im Jahre 652 eine wesentlich aus den Schiffen der abhaengigen Kaufstaedte gebildete Flotte unter dem mit prokonsularischer Gewalt bekleideten Praetor Marcus Antonius nach Kilikien zu entsenden.