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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Aber als er wieder einmal mit einem kurzen Abschiedswort fortgehen wollte, drehte Fräulein Erhardt sich auf ihrem Rundsessel herum und fragte ihn: »Sind Sie jetzt bald mit Ihren Plänen fertig, Herr von Zeuthen? Wann ziehen Sie losFelix besann sich einen Augenblick, dann sagte er: »Eigentlich bin ich schon fertig. Ich will nur warten, bis es etwas kühler geworden ist.

Fast immer freilich verliefen diese Nachmittage so, daß Paul Seebeck, mit der Zigarre in der Hand im Zimmer auf- und abgehend, Fräulein Erhardt Briefe diktierte, die diese stenographierte, um sie dann später auf der Schreibmaschine zu übertragen, während Felix, über sein Material gebeugt, still in einer Ecke saß.

Fräulein Erhardt stand auf und reichte ihm die Hand: »Ich danke IhnenFelix war etwas verwirrt, und um seine Ratlosigkeit zu verdecken, küßte er Fräulein Erhardts Hand. Sie ließ die ihre einen Augenblick in der seinen ruhen. Dann trat er an den Tisch zurück und suchte eine von Seebecks ersten Kartenskizzen heraus. »Sehen Sie«, sagte er, »bis an den Fuß des Vulkans geht die Hochebene.

Fräulein Erhardt sah sich um und suchte sich vorzustellen, wie man hier auf den nackten Steinen schlafen sollte. »Ja«, sagte sie etwas zögernd. »Gut, dann steigen wir jetzt noch so hoch wir können. Vielleicht können wir dann schon morgen Abend wieder unten seinSie stiegen noch zwei Stunden.

Da ging Fräulein Erhardt gesenkten Hauptes zurück und legte sich endlich zur Ruhe. Als sie am Morgen aufwachte, war Felix fort. Sie sprang schnell auf und brachte ihre zerdrückten Kleider, so gut es sich machen ließ, in Ordnung. Felix kam erst nach einer Stunde. Er war beim Flusse gewesen und hatte Wasser geholt.

»Gewiß«, antwortete Fräulein Erhardt. »Schon seit drei MonatenFrau von Zeuthen nahm ihr die Aktenmappe ab und legte diese auf einen Tisch. Dann bat sie Fräulein Erhardt, im tiefen Ledersessel Platz zu nehmen, setzte sich selbst auf den Divan und lehnte sich halb zurück. »Erzählen Sie«, sagte sie dann.

Als sie gegessen hatten, warf er sich auf den Boden, zog eine seiner Kartenskizzen hervor und bemühte sich, sich über ihren gegenwärtigen Standort zu orientieren. Fräulein Erhardt saß inzwischen auf einem Stein und schaute abwechselnd auf ihren Reisegenossen und auf die starre Steinwüste. Nach zweistündiger Rast brachen sie wieder auf.

Felix und Fräulein Erhardt müßten dann allerdings zu Fuß heimkehren. Auf dem Hinwege brauchten sie aber unbedingt die Pferde, des Transportes ihrer Sachen wegen. Noch vor der Morgendämmerung brachen sie auf, und gerade, als sie das Volkshaus erreichten, hob sich die Sonne über den Horizont. Der Nachttau verschwand bald von den Steinen, aber trotz des wolkenlosen Himmels wurde es nicht heiß.

Felix verbeugte sich ungeschickt und reichte Fräulein Erhardt die Hand, die jene einen Augenblick lang festhielt. »Entschuldigen Sie, ich hatte Sie nicht gesehen«, sagte er. Fräulein Erhardt schüttelte langsam den Kopf: »Das tut nichts«, sagte sie und sah Felix mit ihren großen, schwarzen Augen an.

War Paul Seebeck mit dem Diktate fertig, ging er zu Felix, machte ihn auf einige besondere Dinge aufmerksam oder löste dem Knaben Zweifel, soweit er dazu imstande war, und verließ dann das Zimmer. Gewöhnlich packte Felix dann bald seine Sachen zusammen und ging nach Hause, denn es war ihm unangenehm, mit Fräulein Erhardt allein zu sein.

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