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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Der diskrete Charakter dieser Wirklichkeit erfordert, paradoxerweise, gerade um der epischen Bedeutsamkeit und der sinnlichen Valenz willen diese Einbeziehung an und für sich teils der Epik, teils der Dichtung überhaupt wesensfremder Elemente.

Wir werden also, um dem Gedicht seine Stelle, gleichsam seine substanzielle Heimat anzuweisen, im folgenden uns ausführlich daran erinnern müssen, welches das Wesen und die Gesetze der epischen Dichtung überhaupt sind; wir werden dann zu Goethe zurückkehren und finden, daß er durch eine einzige Gunst der Natur ganz zum epischen Dichter geboren war und daß das Wesen seiner Dichtung mit dem Wesen der epischen Dichtung auf das glücklichste zusammenfällt.

Die aesopische Fabel, in die Länge einer epischen Fabel ausgedehnet, höret auf, eine aesopische Fabel zu sein; aber nicht deswegen, weil man den Tieren, nachdem man ihnen Freiheit und Sprache erteilet hat, nicht auch eine Folge von Gedanken, dergleichen die Folge von Handlungen in der Epopee erfordern würde, erteilen dürfte, nicht deswegen, weil die Tiere alsdenn zu viel Menschliches haben würden: sondern deswegen, weil die Einheit des moralischen Lehrsatzes verlorengehen würde, weil man diesen Lehrsatz in der Fabel, deren Teile so gewaltsam auseinandergedehnet und mit fremden Teilen vermischt worden, nicht länger anschauend erkennen würde.

Also mattherzige Mäßigung, wie wir sie auch bei den jetzigen Gegensätzen, den religiösen und politischen, bei Alltagsköpfen finden, die sich dabei sehr weise dünken. Das Gedicht, fährt er fort, liegt auf dem Gange der epischen und mimischen Gattung: Unsinn!

Der dramatische Charakter macht sich sein Schicksal selber, dem epischen wird es durch die Macht der Umstände gemacht. Das Drama kehrt das innere Recht der Handlung objektiv heraus, das Epos aber stellt das totale Dasein dar und diesem substanziellen Zustande folgt das Individuum und leidet demgemäß. Das Schicksal bestimmt, was geschieht.

In einem Briefe an Geßner gestand Wieland: "der poetische Taumelgeist habe ihn so mächtig ergriffen, daß er seine Mußestunden nicht besser auszufüllen wisse, als mit Reimen." Zu manchen poetischen Entwürfen, mit denen sich Wieland beschäftigte, gehörte die bald wieder aufgegebene Idee, Alexander den Großen zum Helden eines epischen Gedichts zu wählen.

So wie jetzt der erscheinende Gott redet und handelt, ähnelt er einem irrenden strebenden leidenden Individuum: und dass er überhaupt mit dieser epischen Bestimmtheit und Deutlichkeit erscheint, ist die Wirkung des Traumdeuters Apollo, der dem Chore seinen dionysischen Zustand durch jene gleichnissartige Erscheinung deutet.

Hierauf antwortet Achilles seinerseits ausführlich in fast ebenso langer Rede, worin er den Tod des Patroklus anführt, und nun erfolgt die Tötung, deren nähere Umstände gleichfalls genau angegeben werden. Solche Beispiele des wahrhaft epischen Tones ließen sich aus Homer unzählige anführen.

Dies also der Faden, an dem unsre Betrachtung fortlaufen wird. Die inneren Gesetze der epischen Poesie werden wir nirgends sicherer erkennen und in reinerer Gestalt wiederfinden können, als bei dem Vater aller epischen Poesie, dem alten Homer.

Ein gutes Beispiel epischen Verweilens bildet die Stelle, wo die Amme Eurykleia beim Fußwaschen plötzlich ihren Herren, den als Bettler zurückgekehrten Odysseus an der Narbe am Knie erkennt.

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