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Ihre Abende vergingen etwa so, daß sie daran dachte, wem sie wohl von ihren früheren Freunden Verlobungsanzeigen schicken solle, während er Verse deklamierte und sich pathetisch mit den fahrenden Sängern des Mittelalters verglich. Es war eine himmlische Ruhe in ihr. Der Blick begann sich für das Leben zu schärfen. Sie hatte wieder ihren suchenden Blick. Sie begann zu hänseln und zu widersprechen.

Er kam nie von einem Wort zum andern, aber der erhebende Gedanke, daß er tatsächlich ein Buch las, füllte seine Seele mit stolzer Freude. Immer, wenn ein Boot vorbeikam, hob er sein Buch hoch und tat so, als ob er eifrig läse, indem er mit lauter Stimme deklamierte. Aber sobald die Zuhörer vorüber waren, ließ sein Eifer nach.

Auch Winchen Studt, im weißen Kleid mit Rosaschärpe, deklamierte "Des Sängers Fluch" von Uhland sehr brav mit Verständnis und Gefühl. Besonders der Schluß verursachte den Empfindsameren unter den Hörern eine leise Gänsehaut.

Er vertrug sich schlecht mit der Tante; denn er deklamierte, nachdem er einmal bei einer Vereinstheatervorstellung mitgewirkt hatte, den ganzen Tag, während er Kartoffeln hackte oder Leichenkränze band. ,,Am ewigen Meer . . . da können wir in vierzehn Tagen sein." Sein Mund stand offen, rund und schwarz wie ein Mauseloch.

Ein schöngeistiger Pater hatte sie verrückt gemacht, weil sie Corneillesche Verse deklamierte, daß sich's anhörte wie Musik. Ihr Herr Papa hatte keine Autorität, war auch wohl in den Händen irgend einer Dame, die ihn ebenfalls morganatisch zu heiraten gedachte ... kurz, sie setzte es durch. Ein paar Jahre war sie an österreichischen Provinzbühnen, dann kam sie nach Wien.

Er deklamierte: »Die Zeiten sind vorüber, meine Herren, wo die Zwietracht der Bürger unsre öffentlichen Plätze mit Blut besudelte, wo der Grundbesitzer, der Kaufmann, ja selbst der Arbeiter, wenn er abends friedlich schlafen ging, befürchten mußte, durch das Stürmen der Brandglocken jäh wieder aufgeschreckt zu werden, wo Umsturzideen frech an den Grundfesten rüttelten ...«

Der Liberalismus freilich kam so schnell nicht los von den liebgewonnenen Phrasen. In Bayern deklamierte Siebenpfeiffer gegen die Maut: sie hätte zur Volkssache werden sollen und ist zur Volksfeindin geworden! Stromeyer in Baden schrieb in die gefürchtete Zeitschrift »Rheinbayern« einen donnernden Artikel: Die preußische Aristokratenstirne wagt es, sich an das Nationalgefühl zu wenden!

Er ging siebenmal mit düsterem Antlitz um das Beet herum, spreizte dann alle zehn Finger über dies neue verruchte Arbeitsfeld und deklamierte: „Giftiges Kraut, gesäet mitten unter den Weizen, O du teuflische Saat, wie bist du vom Feinde gestreut!