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Es ist daher vollkommen erklaerlich, dass die. Buergerversammlungen, die in den beiden ersten Jahrhunderten. der Republik eine grosse und praktische Wichtigkeit haben, allmaehlich beginnen, ein reines Werkzeug in der Hand des vorsitzenden Beamten zu werden; freilich ein sehr gefaehrliches, da der zum Vorsitz berufenen Beamten so viele waren und jeder Beschluss der Gemeinde galt als der legale Ausdruck des Volkswillens in letzter Instanz.

Der wesentliche Fehler der Gracchischen Revolution liegt in einer nur zu oft uebersehenen Tatsache: in der Beschaffenheit der damaligen Buergerversammlungen.

Es kam zu den heftigsten Auftritten in den Buergerversammlungen gegen den eigensinnigen alten Mann; seine politischen Gegner, an ihrer Spitze der gewesene Praetor Gaius Terentius Varro, bemaechtigten sich des Haders wobei man nicht vergessen darf, dass der Diktator tatsaechlich vom Senat ernannt ward, und dies Amt galt als das Palladium der konservativen Partei und setzten im Verein mit den unmutigen Soldaten und den Besitzern der gepluenderten Gueter den verfassungs- und sinnwidrigen Volksbeschluss durch: die Diktatur, die dazu bestimmt war, in Zeiten der Gefahr die Uebelstaende des geteilten Oberbefehls zu beseitigen, in gleicher Weise wie dem Quintus Fabius auch dessen bisherigem Unterfeldherrn Marcus Minucius zu erteilen ^3.

So hatte sich wieder einmal recht deutlich gezeigt, dass fuer die weitlaeufigen und schwierigen Verhaeltnisse, in welche Rom durch seine Siege gebracht war, die souveraenen Buergerversammlungen mit ihren kurzsichtigen und vom Zufall abhaengigen Beschluessen schlechterdings nicht mehr passten und dass deren verkehrtes Eingreifen in die Staatsmaschine zu gefaehrlichen Modifikationen der militaerisch notwendigen Massregeln und zu noch gefaehrlicherer Zuruecksetzung der latinischen Bundesgenossen fuehrte.

Einer der naechsten Nachfolger des Appius, der beruehmte Besieger der Samniten, Quintus Fabius Rullianus, uebernahm es in seiner Zensur 450 sie zwar nicht ganz zu beseitigen, aber doch in solche Grenzen einzuschliessen, dass den Grundsaessigen und Vermoegenden effektiv die Herrschaft in den Buergerversammlungen blieb.

Er baute nicht, wie seine Nachfolger, Tempel und sonstige Prachtgebaeude, sondern er entlastete den Markt von Rom, auf dem sich immer noch die Buergerversammlungen, die Hauptgerichtsstaetten, die Boerse und der taegliche Geschaeftsverkehr wie der taegliche Muessiggang zusammendraengten, wenigstens von den Versammlungen und den Gerichten, indem er fuer jene eine neue Dingstaette, die Saepta Iulia auf dem Marsfeld, fuer diese einen besonderen Gerichtsmarkt, das Forum Iulium zwischen Kapitol und Palatin, anlegen liess.

Erst gegen das Ende dieser Periode finden wir ein bedeutend erweitertes Eingreifen der Distriktversammlung auch in Verwaltungsangelegenheiten, namentlich Befragung derselben bei Friedensschluessen und Buendnissen; es ist wahrscheinlich, dass diese zurueckgeht auf das Hortensische Gesetz von 467 . Indes trotz dieser Erweiterungen der Kompetenz der Buergerversammlungen begann der praktische Einfluss derselben auf die Staatsangelegenheiten vielmehr, namentlich gegen das Ende dieser Epoche, zu schwinden.