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Wir wissen es nicht, ob Sulla seinem Gluecksstern auch dafuer dankte, dass es ihm erspart blieb, den Kimbrersieger toeten zu lassen; wenigstens scheint es nicht, dass die minturnensischen Beamten bestraft worden sind. Um die vorhandenen Uebelstaende zu beseitigen und kuenftige Umwaelzungen zu verhueten, veranlasste Sulla eine Reihe neuer gesetzlicher Bestimmungen.

Einen ansehnlichen Teil dieser Uebelstaende haette die roemische Regierung allerdings zu beseitigen vermocht, wenn sie es ueber sich haette gewinnen koennen, den Spanischen Krieg mit minderer Schlaffheit, um nicht zu sagen mit besserem Willen zu fuehren.

Aber Rom war kein Sparta; das schlaffe Regiment signalisierte mehr die Uebelstaende durch solche Verbote, als dass es durch scharfe und folgerichtige Anwendung ihnen abzuhelfen auch nur versucht haette.

Auf diesem Wege wurden die grossen Uebelstaende vermieden, die sonst an die Aufstellung eines doppelten Wertmetalls unvermeidlich sich knuepfen; die starken Goldkrisen wie denn zum Beispiel um 600 infolge der Entdeckung der tauriskischen Goldlager das Gold gegen Silber auf einmal in Italien um 33 2/3 Prozent abschlug wirkten wenigstens nicht direkt auf die Silbermuenze und den Kleinverkehr ein.

Man entbehrte also dessen, was die Uebelstaende des Parteilebens alle uebertraegt und verguetet, der freien und gemeinschaftlichen Bewegung der Massen nach dem als zweckmaessig erkannten Ziel, und duldete sie dennoch alle lediglich zum Frommen des kleinen Spiels der herrschenden Koterien.

Den Rueckschlag dieser sozialen Uebelstaende auf die politischen Verhaeltnisse darf man niemals aus den Augen verlieren, wenn man die roemische Revolution verstehen will.

Die Einrichtung des roemischen Asien durch Lucullus und Pompeius darf bei all ihren unleugbaren Maengeln eine im ganzen verstaendige und loebliche genannt werden; wie schwere Uebelstaende aber auch ihr anhaften mochten, den vielgeplagten Asiaten musste sie schon darum willkommen sein, weil sie zugleich kam mit dem so lange und so schmerzlich entbehrten inneren und aeusseren Frieden.

Die Erlaeuterungen zu diesem unerschoepflichen Text griffen schonungslos, ohne die Freunde, ja ohne den Dichter selbst zu vergessen, die Uebelstaende der Zeit an, das Koteriewesen, den endlosen spanischen Kriegsdienst und was dessen mehr war; gleich die Eroeffnung seiner Satiren war eine grosse Debatte des olympischen Goettersenats ueber die Frage, ob Rom es noch ferner verdiene, des Schutzes der Himmlischen sich zu erfreuen.

Dort wie hier waren die Majoritaeten noch wohlgesinnt und boten ueber den Riss weg, der die Parteien trennte, noch haeufig sich die Haende, um gemeinschaftlich die schlimmsten Uebelstaende zu beseitigen. Aber da man die Quellen nicht verstopfte, so half es wenig, dass die besseren Maenner mit Besorgnis auf das dumpfe Tosen der anschwellenden Flut lauschten und an Deichen und Daemmen arbeiteten.

Die Aufgabe war an sich nicht leicht und ward noch erschwert durch die sonstigen sozialen und politischen Uebelstaende dieser Zeit, vor allem durch die ungemeine Schwierigkeit, teils die Militaerchefs in den Provinzen in Unterwuerfigkeit gegen die hoechste buergerliche Obrigkeit zu erhalten, teils in der Hauptstadt mit den Massen des daselbst sich anhaeufenden italischen und ausseritalischen Gesindels und der in Rom grossenteils in faktischer Freiheit lebenden Sklaven fertig zu werden, ohne doch Truppen zur Verfuegung zu haben.