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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Er hätte Beineberg gern scharf ins Auge gefaßt, aber dann hätte es dieser gemerkt und er hätte irgendein Gespräch beginnen müssen. Aber gerade so, da er ihn nur halb ansah und halb in der Phantasie das Bild ergänzte, fiel ihm der Unterschied auf.

Törleß erwiderte nichts. Nachdem ihm Reiting widersprochen und Beineberg die Entscheidung zwischen ihnen unbeeinflußt gelassen hatte, war er am Ende. Er vermochte keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen; er fühlte, daß er gar kein Verlangen mehr habe, das Ungewisse, Kommende aufzuhalten. Also wurde ein Vorschlag angenommen, den Reiting nun machte.

Und bereits seit geraumer Zeit klagten einzelne, daß ihnen kleinere Geldbeträge fehlten, ohne daß sie jedoch bestimmte Vermutungen hätten aussprechen können. Beineberg war der erste, der mit Gewißheit sagen konnte, daß ihm in der Vorwoche ein größerer Betrag gestohlen worden sei. Aber nur Reiting und Törleß wußten darum. Sie hatten die Diener im Verdachte.

Als ihm nämlich durch Basini die möglicherweise von Reiting und Beineberg drohende Gefahr zur Kenntnis kam, war er einfach erschrocken. Einfach erschrocken, wie bei einem Überfall, und hatte ohne Überlegen blitzschnell nach Paraden und Deckungen gesucht. Das war nun im Augenblicke einer wirklichen Gefahr gewesen; und die Empfindung, die er dabei gehabt hatte, reizte ihn.

Beineberg blieb ernst; er sah Törleß mit einem nachdrücklichen Blicke an und sagte: »Erinnerst du dich, was wir damals hinter den Mänteln sprachen?« »Ja.« »Ich bin niemals mehr darauf zu sprechen gekommen, denn das bloße Reden hat ja doch keinen Zweck. Aber ich habe darüber nachgedacht du kannst mir glauben oft. Auch das, was Reiting dir eben gesagt hat, ist wahr.

Und dann konnte wohl auch vorübergehend in seinen Augen etwas aufleuchten, das an den Aberwitz religiöser Ekstase gemahnte. Beineberg hatte sich müde gesprochen. In ihm lebte das Bild seines wunderlichen Vaters in einer Art verzerrender Vergrößerung weiter.

Er dachte zurück und ohne sich zu erinnern, wann dieser eingetreten sei, wußte er doch, daß er schon das eigentümliche Verlangen sich gegen den Boden zu drücken begleitet hatte. Er schämte sich dessen; aber es hatte ihm wie eine mächtige Blutwelle daherflutend den Kopf benommen. Beineberg und Reiting kamen zurückgetastet und setzten sich schweigend neben ihn. Beineberg blickte auf die Lampe.

Von Zeit zu Zeit kam ein Rieseln herunter, und ein unheimliches Leben erwachte in der Wand. So hatte er es oft in dem Versteck belauscht, wenn Beineberg und Reiting ihre phantastische Welt entrollten, und er hatte sich darüber gefreut wie über die seltsame Begleitmusik zu einem grotesken Schauspiel.

Jedenfalls schien mit ihnen eine Veränderung vor sich gegangen zu sein. Beineberg war finster und verschlossen; wenn er sprach, so handelte es sich um geheimnisvolle Andeutungen von etwas Bevorstehendem.

Die Szene widerte ihn an. Ganz gedankenlos; stummer, toter Widerwille. Er erhob sich leise und ging ohne ein Wort zu sagen fort. Ganz mechanisch. Beineberg schlug sich noch immer an Basini müde. Als Törleß im Bette lag, fühlte er: ein Abschluß. Etwas ist vorbei.

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