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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Basini machte große, fast erschrockene Augen; Beineberg lachte beifällig. Aber Basini schwieg. Da gab ihm Beineberg einen Stoß in die Rippen und schrie ihn an: »Hörst du nicht, du sollst sagen, daß du ein Dieb bist! Sofort wirst du es sagen!« Abermals trat eine kurze, kaum wägbare Stille ein; dann sagte Basini leise, in einem Atem und mit möglichst harmloser Betonung: »Ich bin ein Dieb.«
Er hatte das Vorangegangene nicht verfolgt, hatte nur gewußt: Beineberg spricht jetzt wieder von seinen Ideen, die doch mit dem Gegebenen gar nichts zu tun haben, ... und nun wußte er auf einmal nicht, wie es gekommen war. Das Gewebe, das doch irgendwo draußen im Abstrakten angeknüpft worden war, wie er sich erinnerte, mußte sich mit fabelhafter Geschwindigkeit plötzlich zusammengezogen haben.
Endlich sagte Beineberg: »Reiting betrügt uns.« Törleß fühlte sich gar nicht erstaunt; er nahm es wie etwas Selbstverständliches auf, daß die Angelegenheit irgendeine solche Fortsetzung finden mußte; ihm war fast, als hätte er nur darauf gewartet. Ganz unwillkürlich sagte er: »Ich habe es mir gedacht!« »So? Gedacht? Aber bemerkt wirst du wohl kaum etwas haben?
Laß jetzt gefälligst solche Sachen.« Beineberg bückte sich vollends und stellte die Lampe wieder auf ihren Platz. Törleß empfand aber Schadenfreude. Er fühlte, daß er diese Ereignisse mit einem Sinne mehr in sich aufnahm als seine Gefährten. Er wartete nun auf das Wiedererscheinen Basinis und fühlte mit einem heimlichen Schauer, daß sich seine Kopfhaut abermals unter den feinen Krallen anspannte.
»Dreh dich zur Seite«, befahl Beineberg. »Was jetzt gehorcht, ist nur mehr das Gehirn,« murmelte er, »das mechanisch noch eine Weile funktioniert, bis die letzten Spuren verzehrt sind, die ihm die Seele aufdrückte. Sie selbst ist irgendwo in ihrem nächsten Dasein. Sie trägt nicht mehr die Fesseln der Naturgesetze
Törleß erschrak. Aber so sonderbar, als ob das Schicksal Reitings ihn selbst beträfe. Er blickte erschrocken auf Beineberg. Dieser hatte die Augen bis auf einen kleinen Spalt geschlossen und erschien ihm wie eine unheimliche, große, ruhig in ihrem Netze lauernde Spinne. Seine letzten Worte klangen kalt und deutlich wie die Sätze eines Diktats in Törleß' Ohren.
»Den Spielladendieb.« Törleß war eben mit Beineberg zurückgekommen. Es war knapp vor der Zeit des Nachtmahls und das diensthabende Aufsichtsorgan schon weggegangen. Zwischen den grünen Tischen hatten sich plaudernde Gruppen gebildet und ein warmes Leben summte und surrte durch den Saal.
»Beineberg und Reiting
Törleß hütete sich ein Wort zu sagen. Er sah noch durchaus nicht klar, aber er fühlte, daß dies alles so kam, wie es für ihn innerlich kommen mußte. Beineberg, der nicht entnehmen konnte, wie seine Worte gewirkt hatten, fuhr fort: »...
Er wollte Beineberg sprechen hören, dessen Worte klangen ihm wie das Hallen von Schritten auf hohlem, untergrabenem Erdreich und er wollte diesen Zustand auskosten. Beineberg verfolgte seine Gedanken weiter. »Ich denke, wir behalten ihn vorderhand für uns und strafen ihn selbst. Denn bestraft muß er werden allein schon wegen seiner Anmaßung.
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