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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Wenn ihm aber Beineberg oder Reiting bei solcher Gelegenheit, um jemanden zu haben, vor dem sie von sich sprechen konnten, auseinandersetzten, was sie bei all dem bewegte, versagte sein Verständnis. Er fand Reiting sogar überspannt. Dieser sprach nämlich mit Vorliebe davon, daß sein Vater eine merkwürdig unstete, später verschollene Person gewesen sei.
Als Törleß auf diesen Spott hin Beineberg ansah, bemerkte er, daß dessen Gesicht ganz starr wie in krampfhafter Aufmerksamkeit verzerrt war. Im nächsten Augenblick fühlte er sich von eiskalten Fingern gefaßt. Törleß erschrak über diese hochgradige Aufregung; dann löste sich die Spannung der ihn umklammernden Hand. »O es war nichts. Nur ein Gedanke. Mir war als sollte mir etwas Besonderes einfallen, ein Fingerzeig, wie es zu machen sei
Beineberg und Reiting lachten vergnügt zu Törleß hinüber: »Das war ein guter Einfall von dir, Kleiner,« und zu Basini: »Und jetzt wirst du sofort noch sagen: ›Ich bin ein Tier ein diebisches Tier, euer diebisches, schweinisches Tier!‹« Und Basini sagte es, ohne auszusetzen und mit geschlossenen Augen. Aber Törleß hatte sich schon wieder ins Dunkel zurückgelehnt.
Während der nächsten Tage oblag er ruhig seinen Arbeiten in der Schule; er kümmerte sich um nichts; Reiting und Beineberg mochten wohl einstweilen ihr Programm Punkt für Punkt in Szene setzen, Törleß ging ihnen aus dem Wege. Da trat am vierten Tage, als gerade niemand zugegen war, Basini auf ihn zu.
Von dem letzten Absatze der Stiege schwang sich Beineberg über das Geländer und ließ sich, indem er sich an dessen Gitterstäben festhielt, zwischen die Kulissen hinunter, welchem Beispiele Reiting und Törleß folgten. Dort konnten sie auf einer Kiste, welche eigens zu diesem Zwecke hingeschafft worden war, festen Fuß fassen und gelangten von ihr mit einem Sprunge auf den Fußboden.
Nicht einmal Reiting und Beineberg suchten in ihm den Verräter. Ihre Drohungen gegen ihn hatten sie selbst nicht ernst genommen; sie hatten sie um ihn einzuschüchtern, um ihre Überlegenheit fühlbar zu machen, vielleicht auch aus
Und richtig war es ihm mitten im Unterrichte heiß in den Kopf geschossen. Gleich nach Beendigung der Stunde setzte er sich zu Beineberg als dem einzigen, mit dem er über etwas derartiges sprechen konnte. »Du, hast du das vorhin ganz verstanden?« »Was?« »Die Geschichte mit den imaginären Zahlen?« »Ja. Das ist doch gar nicht so schwer.
Auch die Hände, die er ja gewiß ebensogut in dem Eindrucke irgendeiner formvollen Geste hätte festhalten können, dachte er nicht anders als in einer fingernden Beweglichkeit. Und gerade an ihnen, die doch eigentlich das Schönste an Beineberg waren, konzentrierte sich der größte Widerwille. Sie hatten etwas Unzüchtiges an sich. Das war wohl der richtige Vergleich.
Hie und da glaubte Törleß Basinis Gesicht mit einem ängstlich verzerrten Ausdrucke wahrzunehmen. Nach einiger Zeit fragte Beineberg: »Bist du müde?« Diese Frage war in der gewöhnlichen Weise der Hypnotiseure gestellt. Dann begann er mit leiser, verschleierter Stimme zu erklären. »Das Sterben ist nur eine Folge unserer Art zu leben.
»Steh auf«, sagte Beineberg, »wenn du alles genau befolgst, was ich dir sage, soll dir kein Leid geschehen, wie du mich aber durch den geringsten Widerspruch störst, schieße ich dich nieder. Merk dir das! Ich werde dich allerdings auch so töten, aber du wirst wieder zum Leben zurückkommen. Das Sterben ist uns nicht so fremd, wie du meinst; wir sterben täglich im tiefen, traumlosen Schlafe.«
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