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Wenn wir etwa die gesamte Kammermusik nach Beethoven bis zur folgenden Jahrhundertwende auffassen als Mittel, durch variierende Einzelausführung die gewaltige Masse der Hinterlassenschaft Beethovens zunächst stofflich zu zerlegen und zu konsumieren, um dadurch den Zugang zu ihrer höheren Geistessphäre allmählich zu gewinnen, so wäre mit solcher Auffassung etwa die geschichtliche Mission der romantischen Kammermusik bezeichnet.

Wenn die Dummköpfe auf Geist stoßen, so grinsen sie überlegen. Manche Brust ist ein Eisschrank, in dem sich die Gefühle vortrefflich konservieren. Beethovens fünfte Symphonie, letzter Satz: Donner der Seligkeit aus aufgerissenen Himmeln. Die Welt besteht durch Gehorsam; aber weitergekommen ist sie immer nur durch Ungehorsam.

Dieses Band hielt sie zusammen und zog sie bald zu einem Bratschisten und einem Cellisten hin und geleitete ihren jugendlichen Wagemut endlich zu den Quartetten Haydns, Mozarts, Beethovens und Schuberts. Aber leider hatte der langschinkige, dünnrippige Windhund eine fatale Neigung, andere Leute aufzuziehen.

Und dann wollen Sie vor allem bedenken, daß die deutsche Sprache auf demselben Boden entsprossen ist, auf welchem die göttliche Musik Beethovens erstand. Und nun kommt noch eine, meine letzte Regel.

Der Blick wendet sich zurück auf das, was vor ihr war. Die schöne Idealwelt des Klassizismus erkennen und verehren wir in all ihrer Hoheit, die Sinfonien Haydns, die Opern Mozarts, die Quartette Beethovens sind Bestandteile unsres Menschentums, die wir nicht hergeben könnten, ohne uns selbst zu vernichten. Aber diese Welt ist fertig.

Darüber hinaus aber ist die seelische Voraussetzung aller Musik dieser Zeit mit ihrer Hauptschöpfung: dem Formbau der Sonate Gestaltung kritischer Gefühlsauseinandersetzung und -erkenntnis. In ihr liegt das religiöse Grundmotiv des Idealismus. Beethovens Werke in ihrer Gesamtheit sind musikalische Kulthandlungen.

Es darf nicht verschwiegen werden, daß eines der genialsten, großartigsten Werke aller Zeiten durch seinen Glanz beitrug zu dieser Lieblingslüge der modernen Musikkritik von dem »inneren Drängen der Musik zur Bestimmtheit der Wortsprache« und »zur Abwerfung der eurhythmischen Fesseln«. Wir meinen Beethovens »Neunte«. Sie ist eine jener geistigen Wasserscheiden, die weithin sichtbar und unübersteiglich sich zwischen die Strömung entgegengesetzter Überzeugungen legen.

Man darf dann vielleicht sagen, Beethovens Ouvertüre »Prometheus« sei zu wenig großartig für diesen Vorwurf. Allein nirgend kann man ihr von innen her beikommen, nirgend ihr eine musikalische Lücke oder Mangelhaftigkeit nachweisen. Sie ist vollkommen, weil sie ihren musikalischen Inhalt vollständig ausführt; ihr dichterisches Thema analog auszuführen ist eine zweite, ganz verschiedene Forderung.

An die Dichtkunst oder Malerei stellt der Stoff die Forderung einer bestimmten konkreten Individualität, nicht bloßer Eigenschaften. Darum wäre es recht wohl denkbar, daß Beethovens Ouvertüre zu »Egmont« ebenfalls »Wilhelm Tell« oder »Jeanne d'Arc« überschrieben sein könnte.

Seine Musik, seine Dichtung, z. B. im Tannhäuser widerspricht seiner, nicht vom Genie, sondern vom irdischen Verstand diktierten Lazarethphilosophie. In Beethovens neunter Symphonie ist das rein Göttliche zu unvergleichlichem Ausdruck gekommen; ich warte nun auf Richard Wagners Neunte! ..."