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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Da nun von Assap, dem Frosch, die Rede gewesen ist, den der Elf besuchte, will ich seine und die Geschichte seines Bruders erzählen, es ist immer gut, man weiß etwas Näheres über die Leute, mit denen man in Berührung kommt.
Assap war durchaus nicht etwa auf der Waldwiese geboren, sondern viel weiter abwärts im Bach, dicht vor seiner Einmündung in den Eulensee, der ganz zwischen uralten Weiden lag und seinen Namen von den Eulen bekommen hatte, die ringsumher in den hohlen Weidenstämmen hausten.
Assap schüttelte den Kopf und sah dem Fremden nach: »Was will er denn?« meinte er, »er scheint ganz von Gott verlassen.« »Vielleicht treibt das Holz eines Tages ans Ufer, er steigt aus und gründet eine neue Heimat«, meinte Jen nachdenklich; »so was soll vorkommen.«
Trauriger kann das Leben nicht mehr werden, dachte er und wünschte sich, sterben zu dürfen. In diesem Aufzug konnte er sich ohnehin nicht mehr bei seinen Verwandten sehen lassen, und was würde Assap sagen?
Auch Assap und Jen kannten dieses Lied bereits, wenn sie auch bisher noch keine Erlaubnis gehabt hatten, es öffentlich mitsingen zu dürfen. Aber in diesem Augenblick dachten sie an alles andere eher, besonders Assap wurde immer nachdenklicher, je mehr er sich mit seinem Bruder verglich, der nun ein fertiger Frosch geworden war. Und so plötzlich!
Assap nickte. »Jetzt zieh, was du kannst«, sagte er gefaßt, und Jen tat es mit brüderlicher Hingabe, bis der Schwanz glücklich riß und jeder von ihnen nach einer anderen Seite ins Wasser stürzte. Assap tauchte als erster und nun auch als fertiger Frosch aus den Fluten empor, und die Brüder umarmten einander und beschlossen, ihr Leben lang in Treue zusammenzuhalten.
»Herrlich«, sagte er, ganz still vor Entzücken. »Hättest du das geglaubt, Assap?« »Nun ja,« meinte der Bruder, deutlich ein wenig von Neid geplagt, »etwas
Gott, der du im Himmel bist, über allem Leben, sorge, daß hier Wasser ist und auch Land daneben. Segne unsrer Schenkel Schwung, sende große Fliegen, nämlich ohne einen Sprung kann man sie nicht kriegen. Assap nickte behaglich vor sich hin und dachte an die Zeit, in der der Fliegenfang für sie beginnen sollte. O, es mußte eine große Zeit sein!
»Wenn du einst heimfliegst, will ich singen«, sagte sie endlich, und sie nahmen voneinander Abschied; auch Onna wippte höflich und winkte der Lerche nach, die mit einem hellen Triller der aufgegangenen Sonne entgegenflog. Da der Elf den Bach hinaufschritt, um Assap, den Frosch zu besuchen, der schwer mit dem Leben zu kämpfen hatte, blieb Onna zurück, um nachzudenken.
Da schrie plötzlich sein Bruder Jen entsetzt auf und starrte, halb umgewandt, mit einem Ausdruck von großer Bestürzung ins Wasser. »Mein Schwanz!« rief er, »er ist ab und schwimmt fort!« Assap sah ins Wasser. In der Tat, es ließ sich nicht in Abrede stellen, dort trieb der Schwanz seines Bruders in den Strudeln, drehte sich um sich selbst und entfernte sich langsam immer weiter.
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