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Aktualisiert: 9. Juni 2025


Das Bild, das wir uns bei Beginn unserer Bewegungen über die Lage machen können, ist unklar. Bestimmt wissen wir nur, daß die Russen den weichenden österreichisch-ungarischen Armeen in der letzten Zeit über den San hinaus nur zögernd gefolgt sind. Ferner sind Anzeichen dafür vorhanden, daß nördlich der Weichsel 6–7 russische Kavalleriedivisionen und Grenzschutzbrigaden in unbekannter Zahl stehen.

Diese Tatsachen wurden innerhalb der eintreffenden Truppen ebenso rückhaltslos anerkannt wie von seiten des k. u. k. Armee-Oberkommandos. Alle österreichisch-ungarischen Befehlsstellen gaben sich die größte Mühe, die im Westen verwendeten k. u. k. Truppen in verhältnismäßig kurzer Zeit ihrer kommenden Aufgabe entsprechend leistungsfähig zu machen.

Im Zusammenhang mit diesen Ausführungen muß ich zwei Pläne besprechen, mit denen wir uns im Winter 1916/17 zu beschäftigen hatten. Es waren Vorschläge für einen Angriff sowohl in Italien als auch in Mazedonien. Die Anregung in der erstgenannten Richtung ging noch im Winter 1916/17 vom Generaloberst von Conrad aus. Er versprach sich von einem großen Erfolge gegen Italien eine weitgehende Einwirkung auf unsere gesamte kriegerische und politische Lage. Dieser Anschauung konnte ich mich nicht anschließen. Wie ich schon früher ausführte, vertrat ich dauernd die Anschauung, daß Italien viel zu sehr unter dem wirtschaftlichen und damit auch unter dem politischen Druck Englands stünde, als daß dieses Land, selbst durch eine große Niederlage, zu einem Sonderfrieden zu zwingen wäre. Generaloberst von Conrad dachte bei seinem Vorschlage wohl in erster Linie an die günstige Rückwirkung eines siegreichen Feldzuges gegen Italien auf die Stimmung in den österreichisch-ungarischen Ländern. Er hoffte auf die große militärische Entlastung, die mit einem solchen Erfolge für

Nach den vergeblichen Angriffen des österreichisch-ungarischen Heeres in Oberitalien zeigte sich immer mehr, daß die Donaumonarchie ihre letzte und beste Stärke an dieses Unternehmen gesetzt hatte. Sie hatte nicht mehr so viel zahlenmäßige und sittliche Kräfte, um einen solchen Angriff wiederholen zu können.

Er war ein besonders vortrefflicher Kenner der Verhältnisse des Balkans und Italiens. Die bedeutenden Schwierigkeiten, die einem nationalen Einheitsgeist der österreichisch-ungarischen Armee entgegenstanden und die sich hieraus ergebenden Mängel waren dem Generaloberst wohlbekannt. Trotzdem überschätzte er bei seinen hohen Plänen hier und da die möglichen Leistungen des ihm anvertrauten Heeres.

Das war so oft das traurige Ende unserer in österreichisch-ungarische Fronten eingebauten Stützen. War es ein Wunder, daß hierdurch die Stimmung unserer Truppen gegenüber den österreichisch-ungarischen Waffengefährten nicht immer vertrauensvoll und günstig war?

Aus diesen Widersprüchen kam es, daß er für die Doppelmonarchie Erweiterung ihrer Machtsphäre anzustreben nicht aufhörte, auch wenn er gleichzeitig uns Deutschen große Opfer für die Interessen der verbündeten Gemeinschaft zumutete. Graf Czernin unterschätzte, wie alle österreichisch-ungarischen Staatsmänner dieser Zeit, die Leistungsfähigkeit seines Vaterlandes.

Die Schwierigkeiten ihrer Stellung innerhalb ihres Vaterlandes fanden ja bei uns allgemein die lebhafteste Teilnahme. Dieses unser Gefühl wurde aber nach meiner Auffassung von der österreichisch-ungarischen Politik allzu weitgehend ausgenutzt.

Es wäre vielleicht nicht ausgeschlossen gewesen, daß sich diese Gefahr auch dann noch hätte beschwören lassen, wenn der deutsche Plan eines großen Gegenangriffes gegen den bis zu den Karpathen vorgedrungenen russischen Südflügel hätte verwirklicht werden können. Allein bei den immer erneuten Zusammenbrüchen in den österreichisch-ungarischen Linien kam diese Operation nicht zustande.

Dieser russischen Stärke gegenüber konnten wir die Verhältnisse in dem österreichisch-ungarischen Heere nicht ohne Sorge betrachten. Nachrichten, die uns zukamen, ließen die Zuversicht nicht recht aufkommen, daß der glückliche Ausgang des rumänischen Feldzuges und die verhältnismäßig günstige, wenn auch immer gespannte Lage an der italienischen Front auf den moralischen Halt der k. u. k.

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