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Der grosse Palast des Sultans nimmt den ganzen südwestlichen Theil von Neu-Fes ein; von dem Innern dieses Gebäudes kann ich nur wenig berichten, da ich hier nicht dem Leser die übertriebenen Beschreibungen der Bewohner von Fes wiedergeben mag, die mehr nach Fabeln aus 1001 Nacht klingen, als auf Wirklichkeit beruhen.

Alle übrigen Moscheen von Fes, obschon noch sehr grosse vorhanden, so namentlich eine von Mulei Sliman in Neu-Fes errichtete, sind gegen diese beiden gehalten kaum der Beschreibung werth. Es befinden sich im ganzen jetzt in Fes eilf Moscheen, in welchen Freitags das Chotba-Gebet gehalten wird, welchen man also gewissermassen den Rang unserer christlichen Pfarrkirchen zuerkennen könnte.

Keines der beiden Forts hatte Kanonen im Jahr 1861/62, und beide waren auch ohne jede Bewachung. Die Stadt Fes wird in 18 Quartiere getheilt, von denen zwei auf die Neustadt, die übrigen auf Alt-Fes kommen, davon hat Alt-Fes sieben Thore, inclusive des nach der Neustadt zu führenden, während Neu-Fes nur drei hat, von denen das eine auf Alt-Fes gerichtet ist.

Die lange Strasse, welche Alt-Fes mit Neu-Fes verbindet, ist denn auch weiter nichts als ein Bazar, und es herrscht hier natürlich die grösste Frequenz, nicht nur weil alle Leute vorzugsweise diesen verhältnissmässig breiten Weg benutzen, um von einer zur andern Stadt zu kommen, sondern auch weil ein Hauptkarawanenweg hier durchführt, auf dem sich beständig lange Reihen von beladenen Kameelen, Maulthieren und Eseln fortbewegen.

In Neu-Fes war in den ersten sechziger Jahren ein Schwarzer, ein ehemaliger Sklave Namens Faradji Kaid. Dieser hatte schon seit mehr als 50 Jahren diesen Posten inne, und galt als ein Phänomen. Er hatte unter Sultan Sliman die Stelle bekommen, sie unter Abd-er-Rhaman behauptet, und war auch von Sidi Mohammed, dem jetzigen Sultan, bestätigt worden.

Es sind dann zahlreiche Plätze vorhanden, aber kein einziger mit Ausnahme des grossen Platzes in Neu-Fes, der sich vor dem Palaste des Sultans befindet, welcher mehr als 500 Menschen aufnehmen könnte, wenn sie dichtgedrängt bei einander stehen.

Die Vertheilung des Wassers in der Stadt ist nämlich so ausgezeichnet, dass Canäle weit oberhalb der Stadt von den Flüssen abgeleitet sind, und so auch die höchsten Stadttheile mit reinem Wasser versorgen. In Neu-Fes hat man an einem Canal sogar grosse Räder erbaut, welche, wie in Italien die Bewässerungsräder, mittelst ihrer eigenen vom Wasser bewirkten Umdrehung Wasser auf die Höhe schaffen.

Aber man kommt nicht gleich aus der Kessaria in die labyrinthischen Handwerkerstrassen, man hat, wenigstens auf dem Wege nach Neu-Fes hin, zuerst die Blumenbuden zu durchwandern, und es bilden die Blumen einen hübschen Uebergang von der Industrie zum Handel.

Das aus der Altstadt nach Neu-Fes zu führende Thor hat immer eine Menge solcher Trophäen auszuweisen, auch Köpfe von hingerichteten Verbrechern haben hier ihren Ausstellungsort, während meiner Anwesenheit in Fes sah ich indess keinen Kopf ausgestellt. Das Recht wird übrigens vollkommen willkürlich gesprochen, und Bestechungen sind an der Tagesordnung.

Nördlich von Neu-Fes verbinden sich der Sebu und das von Ras-el-ma kommende Wässerchen, um Alt-Fes zu durchfliessen, Alt-Fes wird so in zwei Hälften getheilt, durch sechs steinerne Brücken mit einander verbunden, die westliche Seite ist die kleinere. Beide Städte sind mit 30-40 Fuss hohen Mauern umgeben, welche von etwa 500 zu 500 Schritt mit viereckigen hervorspringenden Thürmen versehen sind.