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Ich bin der Ansicht, daß das =Mitteilungsbedürfnis= entscheidend war: Der Mensch ist eben kein Individuum, sondern ein soziales Wesen. Daß dafür die akustische Sphäre wegen ihrer engen Verbindung mit der motorischen Sprachsphäre besonders geeignet war, bedarf keiner Erörterung.

Eines Tages führten sie ein philosophisches Gespräch über die menschlichen Enttäuschungen, als sie plötzlich, um seine Eifersucht auf die Probe zu stellen oder auch aus allzu starkem Mitteilungsbedürfnis, das Geständnis machte, daß sie vor ihm einen andern geliebt habe. »Nicht wie dichfügte sie schnell hinzu und schwor beim Haupte ihres Kindes, daß es »zu nichts gekommen« sei.

Die Sprache, dünkt mich, ist reich, ist überschwenglich reich im Vergleich mit der Dürftigkeit und Begrenztheit des Lebens. Der Schmerz hat seine Grenzen: der körperliche in der Ohnmacht, der seelische im Stumpfsinn, es ist mit dem Glück nicht anders! Das menschliche Mitteilungsbedürfnis aber hat sich Laute erfunden, die über diese Grenzen hinweglügen. Liegt es an mir?

Wir sind keine Weißen, die stets das Bedürfnis haben, ihr »Herz« auszuschütten wobei ich immer lebhaft an das Ausschütten einer Kehrichttonne erinnert werde. Und ich glaube, die meisten Europäer besitzen dieses Mitteilungsbedürfnis, nicht weil ihr Herz übervoll, sondern weil ihr Kopf überleer ist. Du fragst dich, warum ich dir meine Lebensgeschichte erzähle, da ich das Stummsein so lobpreise?