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Und er dachte: Wenn ich da droben der Gutenberg wär’ – und ich tät’ die vielen Menschen mir zu Füßen ’erumwimmeln sehen – die vielen, miesen Menschen – und könnt’ nicht davonlaufen – weil mich der Fust am Rockzipfel festhalten tät’ – und könnt’ merr nicht die Haar’ ausraufen – weil mir der Bildhauer so e mittelalterliche Kapp’ aufgesetzt hat – ich tät’ sagen: »Ihr Menschen,« tät’ ich sagen – »is es e Wunder – daß euer Gemüt beständig friert – und euer Herz den Schüttelfrost hat – und eure Seele den Schnupfen? – An dem heiligen Feuer der Kunst geht ihr vorüber – und wollt euch wärmen an dem Streichhölzchen des Amüsements! – Was gründet ihr ewig Kinos – und Tingeltangels – und Kabaretts – und neue Weinkneipen mit alter Damenbedienung? – Für das Veilchensträußchen, das ihr einer Chansonette zuwerft – die ihr’n Rock hochgehoben hat – weil se mit Recht findet, daß sie im Schmutz watet – könntet ihr euch fünf Reclam-Bändchen kaufen – und könntet für zwanzig Pfennig mit der Jungfrau von Orleans – oder der Iphigenie – oder dem Klärchen – das Wasser des Lebens trinken, – statt mit einer baufälligen Schickse für zehn Mark gepanschten Sekt! – Seid ihr überhaupt wert, daß die Buchdruckerkunst erfunden worden is?« – Und während ich, der Johannes Gutenberg, so red’, seh’ ich plötzlich aus der Junghofstraß’ e Licht näherkommen – und das is ein Blondkopf – und es is der Fräulein Böhle ihr Kopf, der da kommt – und ihr Leib kommt natürlich auch – und ich spring’ herunter von dem Sockel – und der Fust kann mich nicht mehr festhalten, sondern er behält meinen Rockzipfel in der Hand – wie die selige Potiphar dem Joseph seinen Paletot – und er tät’ verdutzt ausrufen – ganz wie damals die Potiphar: »No, was is?« – und ich tät’ schreien: »Fräulein Böhle, für dich hab’ ich die Buchdruckerkunst erfunden – ich, Benno Stehkragen – und alles, was die Dichter an Frauenlob gesungen haben, gilt dir« – und dann ...