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In Asunción übernahm er das Kommando; den Irala sandte er flußaufwärts zur Erforschung des Landes und ackerbautreibender Stämme; nach dessen Rückkehr unternahm er selber einen Zug nach Perú, mußte aber auf Anraten seiner Offiziere und durch Krankheit genötigt wieder umkehren.

Als Hauptmann Gonzalo Mendoza sich sechs tüchtige Soldaten zu einer Meerfahrt auswählte, nahm er Schmidel nebst fünf Spaniern, und während einer Unternehmung wird er einmal neben dem Hause des befreundeten indianischen Häuptlings »einfuriert«. Bei dem späteren Zuge nach Perú waren viele Leute vor Durst umgekommen und als die Eroberer in ein Dorf kamen, wo nur ein einziger Brunnen vorhanden war, wurde Schmidel die Wache an demselben übertragen, wobei er bei Edel und Unedel, bei männiglich große Gunst und Gnade erlangte, denn er war damit nicht zu »genausichtig«. Als er endlich nach 19jährigem Aufenthalte im Lande, wobei er anscheinend noch keineswegs an die Heimkehr dachte, einen Brief seines Bruders Thomas aus Straubing erhielt und daraufhin Urlaub begehrte, wollte ihm der Befehlshaber Irala denselben anfangs nicht gewähren, offenbar weil er den kriegserfahrenen Schmidel ungern entbehrte.

Irala belagerte nun Asunción, da sich aber bald der größere Teil der Besatzung für ihn erklärte, so flüchtet der Empörer mit 50 Mann in die Wälder und es beginnt ein zweijähriger Kriegszustand, der mit einem »Convenio« endet.

Dieser hatte sich in der Zwischenzeit zum Oberbefehlshaber aufgeworfen, da er der Meinung war, Iralas Unternehmen sei in gleicher Weise gescheitert wie das des Ayolas; den von Irala zum Befehlshaber von Asunción ernannten Francisco Mendoza, der ihm die Anerkennung versagte, hatte Abrigo hinrichten lassen.

Die Entscheidung des Loses, welches jetzt befragt wird, fällt auf Weitermarsch; das geschieht auch, aber Landboten des Vizekönigs von Perú, de La Gasca, der eben den Pizarro hatte hinrichten lassen, verbieten den Weiterzug, und auch eine Gesandtschaft, die Irala nach Lima sandte, richtet nichts aus!

Irala kehrte nun wieder auf seinen Warteposten weiter nordwärts zurück und erfuhr schließlich das Schicksal des Ayolas: der war wirklich bis zur Sierra de la Plata gelangt und hatte Reichtümer erbeutet, wurde aber auf der Rückkehr von den Payaguás überfallen und mit allen seinen 120 Leuten niedergemacht.

Irala kehrte nun nach Asunción zurück und beschäftigte sich mit administrativen Angelegenheiten; um seine Besatzung zu verstärken, reiste er nach Buenos Aires und hob die dortige Niederlassung auf, da auch die Zerstörung des Forts Corpus Christi durch die Indianer eine kritische Lage geschaffen hatte; ein Schiff, welches er nach Santa Catalina sandte, um neue Lebensmittel zu holen, scheitert, Schmidel wird aber glücklich gerettet.

Zu dieser Zeit erhielt Schmidel, der alle diese Vorgänge miterlebt, einen Brief seines Bruders, der ihn zur Heimkehr bewog. Irala läßt ihn ungern ziehen und beauftragt ihn, ein Schreiben für die Casa de las Indias mitzunehmen. In der Beschreibung von Schmidels Leben haben wir seine weiteren Schicksale schon behandelt: er reist über Land an die brasilianische Küste, von hier nach Spanien, richtet seinen Auftrag aus und gelangt glücklich wieder in seine Heimatstadt Straubing.

Die Indianer benutzen die Gelegenheit zu Überfällen und Irala hat viel damit zu tun. Nach Herstellung der Ruhe beschließt er gleich seinem Vorgänger das Silberland aufzusuchen; er reist mit einer starken Schar Spanier und Indianer Paraguay aufwärts bis San Fernando, läßt hier bei den Schiffen eine Bedeckungsmannschaft mit Proviant für zwei Jahre zurück und zieht landeinwärts weiter.