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Die deutschen Märchen, die sich selbst gedichtet habendie Volksmärchensollen uraltes Nationalgut sein. Die Gestalten, die darin auftreten, werden als heruntergekommene heidnische Götter betrachtet, die sich vor christlicher Verfolgung in die Märchentracht versteckt haben. Es gibt wohl welche unter den deutschen Märchen, die dieser Ansicht entsprechen, beispielsweise unser allerliebstes Dornröschen. Wodan, der durch die Strahlengluten reitet, um die schlafende Sonne zu wecken, Siegfried, der durch die wabernde Lohe dringt, um Brünhild zu befreien, der junge Königssohn, der durch die Hecken bricht, um Dornröschen zu holen, sie sind wahrscheinlich eine und dieselbe Gestalt: zuerst als Gott, dann als Held, zuletzt als Märchenprinz. So kann nun jeder deutsche Mann, der ein Weib erwirbt, als Gott, als Held, als Märchenprinz empfinden. Aber nur wenige von den deutschen Märchen sind so bequem auszulegen wie Dornröschen, und selbst die nationale Ursprünglichkeit der deutschen Märchen wird bedenklich, wenn man dieselben Märchen, wie die deutschen, unter verschiedenen Himmelsstrichen und Völkerschaften verbreitet findet. Man kann sagen, das beweise nichts gegen die nationale Ursprünglichkeit der deutschen Märchen. Am Fuße des Himalaya blüht ein Gänseblümchen auf, in einem Tale des Wienerwaldes ein anderes Gänseblümchen, die beide nichts voneinander wissen. Oder nüchterner ausgedrückt: ähnliche Notlagen erzeugen ähnliche Gedanken und Erfindungen, ähnliche Gemütslagen bringen ähnliche Dichtungen hervor. Allein die

Aber was soll ich tun? Ich bin erst am Anfang, und ich kann nur leben und arbeiten, wenn ich durch das grüne Gelände des Wienerwaldes schlendere, wenn ich als Wegweiser die zierliche Silhouette des Kahlenberges vor mir sehe. Aus Ihnen strömt des Lebens Quelle in unerschöpflichem Maß, ich muß um jede Zeile, um jeden Vers mit mir ringen und kämpfen und das kann ich nur in Wien