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Aktualisiert: 5. Juni 2025


Die ‚Neustädter Umschau‘, immer bemüht, ohne nach rechts oder links zu schauen, lediglich der Wahrheit die Ehre zu geben, erklärt: Die gestrige Verhaftung des Waltersburger Knechts ist zu Unrecht erfolgt. Diese Prüfung ist so glücklich ausgefallen, daß Stefan mit Freuden in die irrtümlich verhängte Haft ging. Den Neustädter Behörden zollt er für ihre Gewissenhaftigkeit alle verdiente Anerkennung.

Zu dem neidischen und verärgerten Gefühl, das einem unerwarteten Werk vom lieben Publikum immer gespendet wird, gesellte sich ein ganz besonderer Verdruß. Stefenson hatte erklärt, daß er eine ganz neue Gemeinde begründen werde mit einem eigenen Bürgermeister und einer Verwaltung, die alles im Umkreise Bekannte in den tiefsten Schatten stellen werde. Darüber waren die Waltersburger wütend.

Die Deputation wurde zwar nicht empfangen, brachte aber in aller Stille ein kräftiges Wort mit heim, das ein Geheimer Rat im Eisenbahnministerium gesprochen hatte, und das nicht viel schmeichelhafter klang als die Neustädter Auslegung des Waltersburger Wappentieres. Die Hauptsache war: die Bahn kam nicht nach Waltersburg.

Desto mehr fiel es auf, als das Blatt auf einmal recht flotte, wenn auch dreist geschriebene Artikel gegen unser Waltersburger Ferienheim brachte.

Als unsere Idee bekannt wurde, war die Physiognomie der Waltersburger ungefähr die eines Kalbes, das zum ersten Male donnern hört. Die Leute wunderten sich rasend. Sie steckten die Köpfe zusammen, redeten viel auf den Bierbänken und kamen doch, da sie immer nur Gerüchtsbrocken sammeln konnten, zu keinem klaren Bilde.

Ja, liebe Waltersburger Mitbürger, Ihre ganze prächtige Kaufmannschaft, alle Ihre Handwerkerkreise muß ich mobil machen, um meiner Aufgabe gerecht zu werden, alle werden ihren Betrieb verzehnfachen müssen ...“ Der Redner hielt inne; denn die Zuhörerschaft keuchte zu laut. Die Erregung stieg aufs höchste.

Es stellte sich heraus, daß Stefenson nach seiner Art mit dem schmierigen Zeitungsleiter von Neustadt alles schriftlich vereinbart hatte, daß also Beleg- und Beweismaterial da war. Das freute mich, und ich entwarf in Eile einen kurzen Artikel für unserWaltersburger Tageblatt“. Er lautete: „Einen fürchterlichen Reinfall haben die Neustädter erlebt.

Während das gebildete Waltersburger Publikum diese klatschfetten Zeitungsenten als solche natürlich sofort erkannt hat, sollen sie gewissen Neustädter Kreisen über die Maßen gemundet haben. Denn der Haß gegen das aufblühende Waltersburg ist zu groß, als daß nicht auch die eselhafteste Lüge, wenn sie nur gegen die Nachbargemeinde gerichtet ist, in Neustadt Glauben fände.

Herrgott, ich bin doch ein junger Mensch, ich habe meine Aufgaben, und meine Kraft darf nicht in sehnsüchtigem Suchen, am Trotz des Bruders zerschellen. Also will ich heute gar nichts von ihm aufschreiben, sondern einmal die närrische Geschichte von der Feindschaft der Waltersburger und der Neustädter zu erzählen beginnen.

Sie wurde jenseits des Weihnachtsberges, etwa sechs Kilometer von der Stadt entfernt, vorbeigeführt. Daselbst wurde auch ein großer Bahnhof angelegt, da sich in der Tat die Notwendigkeit herausgestellt hatte, an diesem Orte einen Kreuzungspunkt zu errichten, und die Station führte, da sie doch benannt werden mußte, den NamenWaltersburg-Neustadt“. Die Waltersburger lachten.

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