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Aktualisiert: 1. Mai 2025
Vincentius Martinus van der Valck, Pastor an Sanct Agatha in Leiden. Ludwigs trüber Ernst stimmte schlecht zu diesem ungeistlichen Humor, doch konnte er sich eines wehmüthigen Lächelns nicht enthalten, wenn er daran dachte, was Alles nach seinem Dahinscheiden mit seinem Nachlaß vorgenommen werden würde, und wie und wohin er Manches bergen solle.
Als Ludwig sich zu dem alten Herrn wandte, sprach Leonardus die Mutter an: Aber Mutter, was ist das? Wen erwartet Ihr? Wirst es sehen, wirst es schon sehen, mein Sohn, #min Vlugteling!# antwortete sie lächelnd. Magst du deine Tante etwa nicht sehen? Nicht deinen Herrn Vetter, den jungen geistlichen Herrn Vincentius Martinus van der Valck?
Mit bekümmerter Miene und einem schwarz gesiegelten Brief in der Hand trat Leonardus zu Ludwig ein und sprach zu diesem: Mein Vater ist gestorben – der Vetter, Vincentius Martinus, meldet es mir – meine Mutter ist sehr gebeugt, die Erben, denen zu Gunsten ich beraubt bin, werden lachen.
Vincentius Martinus sah diese innige Zuneigung seines Vetters Leonardus zu dem Freunde, von welcher Ersterer so gar kein Hehl machte, nichts weniger als gern.
Blitz! unterbrach ihn, ohne weiter auf die verbindliche Rede Ludwig’s zu hören, Vincentius, Blitz – da kommt die Braut, das Meerwunder! Ludwig erschrak bei diesem Wort. Er hatte geahnet, daß es so kommen werde, und begann für Leonardus zu zittern, wie für Angés.
Selbst den Briefwechsel mit dem Pfarrer Vincentius Martinus van der Valck unterhielt Ludwig noch als fortlebender Leonardus, wobei die eigenthümlich humoristische Schreibart jenes frommen Weltgeistlichen ihm großes Vergnügen gewährte. – Ebenso gaben die noch fortwährend für Leonardus einlaufenden Briefe zärtlicher Verwandten, die bald mit mehr bald mit minderer Offenheit auf sein Geld speculirten, Stoff zu den heitersten Betrachtungen.
Außer sich wollte er schon einen unbedachten Schritt thun, da die Mutter auf ihn zukam, ihn nach Brauch und Sitte an die Seite der Braut zu führen, da auch schon Vincentius Martinus vortrat, sein ganzes Gesicht ein geistlicher Adamsapfel; in diesem Augenblicke aber fühlte er seine Hand fest erfaßt und gedrückt, und hinter ihm stand Ludwig und flüsterte: Sei Mann!
Wie Sie sehen, Herr Graf, ein geistlicher Herr, Caplan von Sanct Ottilien, welcher sich dem Dienste unserer heiligen Kirche gewidmet hat mit frommem Eifer. Ja wohl! ganz außerordentlich! fügte, Spott in seinen Mienen, Vincentius Martinus hinzu. Lassen Sie doch das Lob, lieber Herr Oheim! Sie sehen ja, wie schamroth ich werde.
Vincentius sprach in diesem Sinne, doch verblümt sich aus, indem er sagte: Ich denke nicht, Leonardus, daß du es dem heiligen Crispin wirst gleich thun wollen, welcher den Reichen das Leder stahl, um den Armen Schuhe daraus zu fertigen? Ich bin nicht so bewandert in der Legende wie du, mein geistlicher Vetter, spöttelte Leonardus.
Feierlich im Kreise der geladenen nächsten Verwandtschaft wollte er den Sohn mit dessen nun schon alter Braut öffentlich verloben; Vincentius Martinus sollte dazu einen salbungsvollen Segen sprechen, und dann drei Sonntage nach einander diese Verlobung in der St. Ottilien-Kirche öffentlich verkündigen.
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