United States or Laos ? Vote for the TOP Country of the Week !


Da kommt mit der Sprache ein ganz neues Element herein, ein völlig unnatürliches: die Erfahrungen werden nicht nur durch Vererbung jener Kulturdisposition den folgenden Geschlechtern überliefert, sondern in rein abstrakter Form, sie werden gesagt, und das Kind lernt sie als etwas zunächst Fremdes, ihm unnatürlich Hohes. Und so geht das weiter.

Ein Teil der Aufgabe scheint durch die Vererbung psychischer Dispositionen besorgt zu werden, welche aber doch gewisser Anstöße im individuellen Leben bedürfen, um zur Wirksamkeit zu erwachen. Es mag dies der Sinn des Dichterwortes sein: Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.

Der Mensch akklimatisirt sich, freilich nur sehr allmählich in langsamen Vorrücken und durch Jahrhunderte oder besser Jahrtausende lange Vererbung und dadurch Verstärkung der für die einzelne Gegend speziell befähigenden Eigenschaften an jede Gegend, an jedes Klima, und nichts beweist gerade mehr die Dauerhaftigkeit unserer Natur als diese Fähigkeit der Gewöhnung.

Hier erstarkt die gute, tüchtige Sitte, hier wird die Unterordnung des Individuums gelernt und dem Charakter Festigkeit schon als Angebinde gegeben und nachher noch anerzogen. Die Gefahr dieser starken, auf gleichartige, charaktervolle Individuen gegründeten Gemeinwesen ist die allmählich durch Vererbung gesteigerte Verdummung, welche nun einmal aller Stabilität wie ihr Schatten folgt.

Auch hier ist wieder auf die unendliche Macht einer sich stets verstärkenden Vererbung hinzuweisen, wie sie durch Jahrhunderte, Jahrtausende lange Gewöhnung, durch überaus allmähliche Angleichung die Menschennatur so fest auch an ungünstige Einflüsse gewöhnen kann, dass eine Abwendung von ihnen für den Augenblick nur schädlich zu wirken scheint.

Diese Erfolge der Totemverbote ergeben einen Hinweis darauf, daß die mütterliche Vererbung älter ist als die väterliche, denn es liegt Grund vor anzunehmen, daß die Totemverbote vor allem gegen die inzestuösen Gelüste des Sohnes gerichtet sind.

Diese Fälle trugen, abgesehen davon, dass ihr Einfluss auf die Knochen weniger verderblich schien, den gleichen Charakter wie am Mahakam, ihre Verbreitung war aber eine minder allgemeine, auch sah ich keine weiteren Krankheitserscheinungen bei den Familiengliedern, so dass von einer Verbreitung durch Vererbung keine Rede sein konnte.

Man vergegenwärtige sich die Caprice jenes reichen Engländers, welcher sein ganzes grosses Vermögen einer ihm persönlich ganz fremden Dame vermachte, bloss weil er Gefallen an ihrer schönen Nase gefunden hatte, und ähnliche Beispiele einer total unsinnigen Vererbung an unbedürftige Erben.

Man denke an die Vermächtnisse an die tote Hand oder an die Kirche, welche nur zum Schaden der Allgemeinheit verwendet werden, an die hässliche Erbschleicherei, an die zahllosen Erbstreitigkeiten, welche oft die tiefste Entzweiung ganzer Familien herbeiführen und den hässlichsten Trieben der Menschennatur Nahrung geben, an die Nachteile der Fideikommisse, an die durch stete Vererbung aufrechterhaltenen ungeheuren Privatvermögen, welche einen Staat im Staate, eine Geldmacht innerhalb der Staatsmacht darstellen, an die Vererbung an ganz entfernte Seitenlinien, deren Angehörige den Erblasser nie gesehen oder gekannt haben u. s. w.

Sie beherrschte die Anfangsstadien der menschlichen Entwicklung, als der Mensch den Mustern seiner natürlichen Umgebung seine eigenen Handlungsmuster einprägte. Die semiotische, insbesondere die sprachliche, Wissensvermittlung verläuft schneller, kann indes die Vererbung nicht ersetzen.