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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Über diese Angelegenheit war die Untersuchung noch im Gange, als Adam Urbas den gerichtlichen Maßnahmen zuvorkam. Auch aus der Knabenzeit Simons wurden Züge und Begebenheiten berichtet, die seinen Charakter in das übelste Licht rückten. Nichts entstammte dem Übermut, was er verübte, es war immer voller Tücke und Abgefeimtheit. So hatte sich z.
Dem war freilich nicht so, wie sich später erwies; auch das mit dem Verhaftsbefehl war vorläufig leeres Gerücht. Das ganze Gesinde war zur Kirchweih gegangen. Die Bäuerin ließ sich auf die Wandbank nieder; Urbas wanderte mit schweren Schritten in der Stube auf und ab. Da hörte man von der Straße herein schlürfendes Gehen, dann wurde an der Haustürklinke gerüttelt.
Dreizehn Jahre lang war Ihr ganzes Trachten auf einen Sohn gerichtet, und wie er dann da war, haben sie achtzehn Jahre lang gebraucht, um dahinter zu kommen, was es mit ihm für eine Bewandtnis hatte; und da wars zu spät. Ists also nicht kläglich bestellt um die menschliche Vernunft und Weisheit? Wozu noch fernerhin sich verstecken, Urbas?
Man traf ein vor Entsetzen und Jammer halbwahnsinniges Weib und bestürzte Knechte und Mägde. Adam Urbas wurde ins Gefängnis nach Ansbach gebracht. Als ziemlich junger Richter war ich einige Wochen zuvor in diese Kreishauptstadt versetzt worden, und meinem lebhaften Ehrgeiz war es willkommen, daß man mich mit der Voruntersuchung betraute. Der Fall schien von Anfang sonnenklar.
Nach den übereinstimmenden Aussagen der Zeugen war der junge Urbas ein völlig verlottertes Individuum gewesen, arbeitsscheuer Herumtreiber, ständiger Gast in allen Wirtshäusern und auf allen Jahrmärkten der Gegend.
Auch ihre Angaben, wie lange Urbas in der Kammer geweilt, waren auffallend unsicher; bald sagte sie, es könne nur eine Viertelstunde, bald, es müßte mehr als eine Stunde gewesen sein. Das Mordmesser hatte nicht Urbas gehört, sondern dem Sohn; ob es dieser bei sich getragen oder ob es in der Kammer gelegen, war ebenfalls nicht zu ermitteln.
Die Bäuerin hatte das drohende Unglück beim Buttern von einer schwatzhaften Magd erfahren. Als Urbas nach Hause kam, stellte sie sich ans Fenster, um ihm nicht ins Gesicht sehen zu müssen.
Nach und nach aber, bei genauem Einblick in die Vergangenheit und die Art des Adam Urbas, wurde meine Aufmerksamkeit nachhaltiger gefesselt.
Wäre nicht die Selbstbeschuldigung des Bauern gewesen, so hätte sich der Beweis des Mordes schwer erbringen lassen. Das zweite knüpfte sich an das unbestrittene Faktum, daß das Messer dem Simon Urbas gehört hatte. Der Bauer behauptete, es sei im Hosengürtel Simons gesteckt, und er habe es einfach herausgezogen; auch zu dieser Angabe verstand er sich erst nach häufigem, ernstlichem Drängen.
Durch all die Jahre hatte auch die Bäuerin die schlimmsten Nachrichten aufzufangen und in ihrer Wirkung auf Urbas zu mildern gewußt. Aber wenn man annahm, daß er deshalb in Unwissenheit oder nur in halber, in freiwilliger Unwissenheit lebte, so täuschte man sich. Er verstand es eben, seine Umgebung über das, was er sah und in ihm vorging, im Zweifel zu lassen.
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