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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Hier gab es keine Beeren, und so konnte sie sich auch nicht danach bücken; das hatte Thorbjörn ganz gut gesehen; aber Synnöve pflückte einen langen Grashalm, und nun stand sie da und zog die Beeren auf dem Halm auf. "Heute mußte ich immer an die Zeit denken, wie wir zusammen zur Konfirmation gegangen sind", sagte er. "Daran mußte ich auch immer denken", erwiderte sie.
Aslak hatte Thorbjörn gründlich belehrt, wie er mit bösen Buben in der Schule oder Kirche verfahren sollte, deshalb kniff er den Jungen in sein Hinterteil, so daß der fast geschrien hätte; aber er nahm sich zusammen, krabbelte schnell herunter und faßte Thorbjörn bei beiden Ohren.
Thorbjörn saß ihr im Kirchstuhl gerade gegenüber; aber sie sprachen, soweit es zu bemerken war, nie zusammen. Soviel meinten alle zu wissen, daß etwas mit den beiden sein mußte, und da sie nicht in derselben Weise wie andere Liebespärchen miteinander verkehrten, wurde desto mehr über sie gesprochen. Thorbjörn war nicht sehr beliebt.
Ein Teil, besonders Frauen und Mädchen, wollte wieder tanzen, ein anderer lieber ein Stündchen trinken, und Aslak, da er nun doch mal wieder da war, sollte etwas erzählen. "Aber sei vorsichtiger als vorhin", fügte einer hinzu. Thorbjörn fragte, wo die übrigen Gäste seien.
Sie sprach nicht mehr und blickte vor sich hin in die Ferne; plötzlich gewahrte sie ein Gespann unten auf dem Wege. "Du, dort fährt einer von Granliden herunter und lenkt in die Gemeindestraße ein." Synnöve sah auch hin. "Ist er es?" fragte sie. "Ja, das ist Thorbjörn, er will in die Stadt." Es war Thorbjörn und er fuhr in die Stadt.
Thorbjörn ging seinem Vater nach und tat wie er; Sämund kam zu Synnöve; sie war die erste, die er ansah; sie sah auch ihn an, vergaß aber dabei zu sagen: "Dank für das vorige Mal"; nun kam Thorbjörn; er sagte nichts; sie sagte nichts; sie gaben sich die Hand; aber nur ganz lose; keins von beiden schlug die Augen auf, keins konnte den Fuß von der Stelle bewegen.
So lange hatte Vater sich noch nie beim Essen aufgehalten, und Thorbjörn suchte ihm jeden Bissen nachzuzählen, aber als er bis zum vierten gekommen war, wollte er ausprobieren, wie weit er zwischen dem vierten und fünften zählen könne, und da geriet er ganz aus der Ordnung. Endlich stand der Vater auf und ging hinaus.
Aslak bat um Erlaubnis, einen Verwandten zu besuchen, und durfte gleich gehen; aber Thorbjörn wurde viel kleiner, als Aslak gegangen war. Er hatte schauderhaftes Magendrücken und so feuchte Hände, daß er damit Flecke in sein Buch machte. Wenn Mutter nur Vater nichts sagen wollte, wenn er käme; aber sie darum zu bitten, das kriegte er nicht fertig.
Sämund fing wieder an zu essen, blickte dann und wann auf Thorbjörn, tat dabei, als sei er mit dem Essen sehr beschäftigt, lachte leise vor sich hin und aß weiter. "Komm her und iß," rief er, "sonst wird das Essen kalt." "Danke, ich habe keinen Hunger", antwortete Thorbjörn und setzte sich. "So?" und Sämund aß. Nach einem Weilchen sagte er: "Ihr wart ja heut mit einemmal aus der Kirche."
"Ich glaube, ich irre mich nicht; es wird lange dauern, bis der wiederkommt", meinte Thorbjörn, und Sämund antwortete: "Ist auch das beste, wenn einer sein Glück nicht im Lande gefunden hat." Und sie schritten wieder stumm weiter. "Du gehst ja am Weizen vorbei", rief Thorbjörn. "Den besehen wir uns auf dem Rückweg"; und sie schritten weiter.
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