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Im Festhause angekommen, ging die stolze Jungfrau sofort die Taufmutter zu begrüßen, fiel ihr um den Hals, streichelte ihre Wangen und sagte, mit dem Finger auf die anderen Jungfrauen deutend: »Meine jüngeren Schwestern, die ich zur Taufe mitzubringen versprochen hatte.

Alles was wir bis jetzt der Pathe geschenkt haben, bleibe dir und deiner jungen Frau, nur die drei goldenen Schachteln, welche wir am Tauffeste dem Kinde schenkten, muß ich mitnehmenDer Mann sträubte sich zwar nach Kräften dagegen, allein es half ihm nichts. Weinend bat die kleine Masikas: »Ich will zur Taufmutter gehenund der Vater mußte endlich nachgeben.

Um Mitternacht geschah etwas Wunderbares: das Gemach war plötzlich wie in Wolken gehüllt, so daß man weder den Glanz der Lichter noch die Menschen sah. Nach einer kleinen Weile entwickelte sich aus dem Nebel wieder Helligkeit und es erschien eine Frau, die keine andere war, als Dotterinens Taufmutter.

Nimm jetzt zum Lohne mein Reich, dieses prachtvolle Königsschloß mit allen seinen Schätzen, und wenn du willst, auch mich als Gemahlin mit in den Kauf. Du sollst fortan hier glücklich leben, wie es dem Herrn des Glücksei's gebührt. Bis heute war dein Loos wie das deines Taufvaters, jetzt harrt deiner ein besseres Loos, ein solches, wie es deiner Taufmutter zugefallen war

Da sagte die Taufmutter: »Reiche mir das Körbchen, ich will etwas Abendbrot besorgen, damit du nicht mit leerem Magen schlafen zu gehen brauchstSie sprach dann heimliche Worte über das Körbchen, worauf ein Tisch mit wohlschmeckenden Speisen aus dem Boden stieg.

Wohl empfand Masikas großes Herzeleid, aber nicht geringer war die Betrübniß der Taufmütter, als die Stunde des Scheidens kam. Sie wollten in Thränen zerfließen, als sie ihre Pathe umarmten und ihr Kuß auf Kuß gaben.

Auch die kleine Masikas wurde in solchen Handarbeiten unterrichtet, wiewohl sie sonst nicht wie eine Dienerin gehalten, sondern wie ein verwöhntes deutsches Kind, dem es an nichts fehlt, aufgezogen wurde. Ihre Taufmütter sorgten für sie und liebten sie mit mütterlicher Zärtlichkeit. So erreichte sie das Alter von sechzehn Jahren und war nun zu einer schönen Jungfrau aufgeblüht.

Nach vollzogener Taufe ließ sich die Taufmutter von der Königin das Körbchen mit den Eierschalen geben, legte das Kind in die Wiege und sagte heimlich zur Königin: »So lange die Kleine in der Wiege schläft, muß das Körbchen neben ihr liegen, damit ihr nichts Uebles zustoßen kann, denn in dem Körbchen ruht ihr Glück.

Für Dotterine hatte die Taufmutter Bauernkleider besorgt, und ihr Antlitz so verändert, daß Niemand sie erkennen konnte. »Wenn einst wieder eine bessere Zeit kommtsagte die Taufmutter, »und du dich sehnst, in deiner früheren Gestalt vor die Leute zu treten, dann flüstere dem Körbchen die geheimen Worte zu und gebiete ihm, dich in deine eigene Gestalt zurück zu verwandeln; und es wird so geschehen.

An dem Tage, wo die Kinder getauft werden sollten, öffnete die Königin ein wenig das Fenster und ließ den Flederwisch fliegen, um die Taufmutter für die Tochter herbeizuschaffen, denn sie war überzeugt, die Gevatterin würde zur rechten Zeit da sein.