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Er ging in die Theaterbude, und als das Stück beendigt war, trat er vor seinen Herrn, entschuldigte sein langes Ausbleiben mit geschickt ersonnenen Vorwänden und erzählte dann, was er gehört und erfahren. Sturreganz sah ihn unverwandt an. Seine Augen waren sonderbar; sie glichen zwei leeren Löchern im Kopf und hatten weder Glanz noch Ausdruck.

Ein Tuscheln ging durch die Reihen. Viele standen erstarrt. Viele blickten in die Richtung, wo sich der Marchese befand. Er lehnte bleich an einer Mauer. Noch ein Grinsen von Sturreganz, ein Dienern, ein Hanswurstgelächter, und er verschwand. In derselben Nacht noch wurde Pescanelli nach Wilsburg, der ansbachischen Bastille, verbracht. Ein Gespräch als Ausklang

Die Krämpfe wiederholten sich Nacht für Nacht, wuchsen an Heftigkeit und führten schließlich den Tod des Mädchens herbei. Dies geschah in der Zeit, als Sturreganz schon in der Stadt war. Der Marchese kehrte eben von einer Reise zurück; er war außer sich, als ihm Bericht erstattet wurde und befahl strengste Untersuchung und tätige Abhilfe.

Er antwortete dem Ruf der Jugend mit einem dankbar leuchtenden Lächeln und rief zurück: »Ich kommeSturreganz Meiner Tochter Eva Agathe Die Bedrängnis

Die Leute gingen vorbei, sahen hinauf, kehrten um, blieben stehen, murmelten das Wort vor sich hin, wiegten die Köpfe und fragten einander: was ist das, Sturreganz? ists ein Ding oder ists ein Mensch?

Am dritten Abend wurde bereits um die Plätze gerauft. Drei Polizeimänner, berufen die Ordnung zu wahren, sahen ihre Machtlosigkeit ein. Man schickte um die Schloßwache. Die Leute stießen und drängten sich dermaßen, daß der Beginn der Vorstellung um eine halbe Stunde verschoben werden mußte. Auch Notabilitäten hatten sich schon aufgemacht, um Sturreganz zu sehen.

Drei Tage später schon erhob sich in der Budengasse hinter dem Hofgarten, etwas zurückgerückt gegen die Stände der Käser, Lebküchner, Heringsbrater und übrigen Händler eine gefällig aussehende Bretterbude, die etwa zweihundert Menschen fassen mochte, an deren Giebel auf roter Leinwand mit riesigen schwarzen Lettern das Wort Sturreganz prangte.

Ein kränkliches Lächeln bewegte Sturreganz’ Lippen. »Sie äußern sich mit sehr viel Freundlichkeitsagte er, »und was meine Person betrifft, kann ich Ihnen nur erwidern: es kostet zu viel. Es kostet Blut, es kostet Leben, es kostet Herz, es kostet alles, die irdische Seligkeit und die himmlische dazu.

Und in der Frage, die einzig von Wichtigkeit war, faßte Sturreganz unbedingtes Vertrauen zu ihm. In allem andern erwies er sich unzugänglich und von dürrem Eigensinn, fand sogar die Doppelheit der Existenz nicht selten lästig. Es gibt ein Etwas im Gefühl eines Vaters, das ins Ewige deutet und bei dem es um Schöpfung und den Schicksalsweg der Geschlechter geht.

»Den Sarg öffnenbefahl Sturreganz, aber da die Männer regungslos verharrten, beugte er sich selbst nieder, zerrte mit kraftvoller Faust den Deckel herunter, der nicht vernietet und nicht angenagelt war, riß einem der Lampenträger das Windlicht aus der Hand, hielt es gegen die Leiche im Sarg und trat, wie aus der Raserei erwachend, schweratmend zurück.