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Aktualisiert: 28. Juni 2025


So war die Stunde des Soupers gekommen, und ein weiterer Artikel der zeremoniellen Bedingungen, die Herr von Knobelsdorff für Imma Spoelmanns Hofballbesuch erwirkt hatte, war erschütternd in Kraft getreten. Es war der gewesen, welcher die Sitzordnung bei Tische zum Gegenstand hatte.

Klaus Heinrich spielte auf dem blitzend weißen und scharf gefalteten Tischtuch mit dem Stengel einer Orchidee, die in einem Spitzgläschen neben seinem Gedeck gestanden hatte; aber sobald er den Kopf erhob, begegnete er Imma Spoelmanns Augen, die übergroß, flammend und unverwandt, über den Tisch hinweg eine dunkelfließende Sprache führten.

Auf diesem Heimwege aber sollte Klaus Heinrich gesprächsweise noch einen nicht unbedeutsamen Fingerzeig über Imma Spoelmanns Natur und Charakter erhalten, eine mittelbare Erläuterung gewisser Seiten ihrer Persönlichkeit, die ihm Stoff zu anhaltendem Nachdenken gab.

So gingen Klaus Heinrich und Imma vor ihr her und unterhandelten; war aber eine gewisse Runde zurückgelegt, so machten sie kehrt, so daß sie nun also die Gräfin zwei oder drei Schritte vor sich hatten, und dann unterstützte Klaus Heinrich wohl seine rednerischen Bemühungen, indem er behutsam und ohne hinzublicken Imma Spoelmanns schmale, schmucklose Hand von ihrer Seite nahm und sie mit seinen beiden umfing, auch mit der linken, an die er nicht dachte und die keine Hemmung mehr war wie beim Repräsentieren während er eindringlich fragte, ob sie sich Mühe gäbe und Fortschritte gemacht habe im Vertrauen zu ihm.

»Nun, im Frühjahr ging man in die Adirondacks auf das Schloß und im Sommer auf das Schloß in Newport an der See. Es fanden natürlich Gartenpartien und Blumenkorsos und Tennisturniere statt, und man ritt spazieren und fuhr Four in hand oder im Automobil, und die Leute blieben stehen und gafften, weil man Samuel Spoelmanns Tochter war. Und manche schimpften auch hinter mir drein

Klaus Heinrich richtete hinter Fräulein Spoelmanns Rücken das Wort an sie, indem er sich im Sattel rückwärts bog; aber sie antwortete nicht, fuhr vielmehr fort, mit halbgeschlossenen Augen und einem madonnenhaften Ausdruck kurz vor sich hinzublicken, und Imma sagte: »Lassen wir die Gräfin, Prinz, sie ist zerstreut

Denn schnell, schnell mußte es gehen, das war Spoelmanns Wille, und kaum fünf Monate hatte er Frist gegeben, bis daß alles zu seinem Einzug bereit sein mußte.

Ja, Imma Spoelmanns Stellung war befestigt, die volkstümliche Auffassung ihrer Person das Volk erfuhr es am nächsten Tage war herrschend gewesen im Hofballsaal, und übrigens hatte Herr von Knobelsdorff Sorge getragen, daß diese Auffassung mit aller Augenfälligkeit, die er für wünschenswert hielt, zum Ausdruck gelangte.

Denn unter Miß Spoelmanns Waren hatten sich drei oder vier alte Gläser befunden, die ihr Vater selbst aus seiner Kollektion für den Basar gestiftet hatte, und eines davon hatte Klaus Heinrich gekauft.

Schöne Schränke im Geschmacke des ganzen Schlosses, bauchig und mit gewölbten Glastüren, umstanden abwechselnd mit seidenen Prunkstühlen das ganze Gemach, und sie enthielten Herrn Spoelmanns Kunstgläsersammlung. Ja, das war offenbar die lückenloseste Sammlung beider Welten, und das Glas, das Klaus Heinrich erworben, war freilich nur ein bescheidenes Beispielchen daraus.

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