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Aktualisiert: 7. Mai 2025
Zu dieser Winterzeit hätte es eigentlich trockener und kälter sein können, dachte man, und dann verschwand Frau Tobler den Augen, die ihre Bewegungen bis zuletzt verfolgten. Es waren dies Josephs, Paulinens, Silvis, Doras, der Knaben und Leos Augen gewesen. Der Hund bellte traurig, wie er die Herrin fortgehen gesehen hatte.
Und dieser Frau hatte er eine Strafrede Silvis wegen halten wollen. Welche Torheit!
Silvis Anblick wurde demselben rasch unerträglich und er ging hinunter. Im Bureau: »Frau Tobler wundert sich über mein Betragen. Dagegen möchte ich mich fast über das ihrige verwundern. Wie kommt sie dazu, solche Worte zu mir zu sagen, sie, die unselbständige Frau, die Mutter Silvis? Gleich werde ich gehen und es ihr ins Gesicht hineinsagen, was für eine Rabenmutter sie ist.
Er trat in sein Zimmer zurück und zog sich aus. In diesem Augenblick ertönte ein Schrei Silvis. »Da wird die Kleine wieder aus dem Bett gezogen. Hu, wie kalt,« dachte er. Er horchte noch eine Weile, im Bett aufgerichtet, aber er hörte nichts mehr und schlief ein. Am Morgen schlich er zitternd und mutlos ins Bureau hinunter. Er dachte: »Wird man mich fortjagen? Wie? Ich dieses Haus verlassen?«
Wie arm war da Silvi. Würde dieses Mädchen je auf den Gedanken gekommen sein, zu wünschen, man solle ihr Orangen aus den Delikateßwarengeschäften mit nach Hause bringen? Unter keinen Umständen. Dazu wußte sie viel zu gut, wie sehr jedermann geneigt war, ihre Bitten abzuschlagen. Ihre Bitten waren auch gar keine Bitten, sondern nur gestammelter Neid. Sie bat erst, wenn Dora längst ihr gewünschtes hatte. Nie kam sie auf einen ersten Wunsch. Die Wünsche Silvis waren alle Wunschkopien, ihre Einfälle waren keine Einfälle, sondern nur Nachahmungen von solchen, die Dora zuerst gehabt hatte. Ein echtes Kinderherz nur kommt auf frische Einfälle, ein verprügeltes und verachtetes niemals. Die wahre Bitte ist immer ersten, nie zweiten Ranges, gerade wie das wahre Kunstwerk. Silvi war eben nun einmal zweiten, dritten, vielleicht sogar siebenten Ranges. Alles was sie sagte, war aus falschem Tone geschmiedet und gebacken, und alles was sie tat, war altbacken. Wie alt Silvi bei ihren blütenjungen Jahren schon war. Welches Unrecht!
Er zergrübelte sich lange darüber den Kopf, was man wohl jetzt noch tun könnte, um der Reklame-Uhr stramm auf die Beine zu helfen, über welchem »geschäftlichen Nachdenken« er endlich einschlief. Mitten in der Nacht erwachte er plötzlich. Er richtete sich in den Kissen auf: Ah, das war Silvis Geschrei!
Edi macht sich auch nie über Silvis Benehmen lustig, es herrscht zwischen den beiden ein unausgesprochenes, aber vielleicht um so natürlicher empfundenes Einverständnis. Ja, sie spielen sogar zusammen. Walter würde nie mit Silvi Ernsthaftes zu tun haben. Er macht sich über sie lustig und mißhandelt sie oft, weil man den Knaben daran gewöhnt hat, nichts dabei zu empfinden.
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