Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 31. Mai 2025
Da sah Schneewittchen wieder den Bock vor sich, wie er da droben auf dem Dachfirst des Hauseingangs stand; aber jetzt war es kein wirklicher Bock mehr, sondern alle Freudigkeit und aller Humor, die von jeher in diesem Hause gewohnt hatten, waren da auf das Dach hinausgestiegen und machten sich über die Stiefmutter lustig.
Als es sieben Uhr war, wurde Schneewittchen zu ihrem Herrn Vater hineingerufen, um verwarnt und ermahnt zu werden; und etwas anderes hatte sie ja auch nicht erwartet. Der gute Vater war indes schrecklich unbehilflich, als er sie ermahnte, und so wäre Schneewittchen fast aufs neue zornig geworden.
Der Rock war übermäßig lang, Ulla konnte keinen Schritt darin machen, und in der roten Jacke sah sie rasend komisch aus. Doch nun verlangte Ulla, Schneewittchen solle das Kleid jetzt auch anprobieren. Und als sie es angezogen hatte, waren Großmutter und Ulla ganz entzückt. 'Ach, wie schade, rief Ulla, 'daß nicht du dieses großartige Geschenk bekommen hast!
»Ich nehme an, daß dir das Märchen wohl noch im Gedächtnis ist, deshalb spreche ich nicht weiter davon, wie es Schneewittchen in ihrer Kindheit gegangen ist.
Ich sage dir, jetzt bekomme ich wirklich Angst, diese Stiefmutter werde Schneewittchen noch einmal etwas Böses antun.« Aber da entgegnete die Pfarrerstochter rasch: »Ach nein, dem Schneewittchen tut sie wohl nichts zuleid; sie meint im Gegenteil, Schneewittchen denke an nichts anderes, als wie sie die Stiefmutter recht ärgern könnte.« »Das müßte sie doch besser wissen.«
Was für ein Märchen soll es denn sein?« »Ich glaube, ich will dir das Märchen vom Schneewittchen erzählen.« »Ach ja, erzähle mir das!« rief die Pröpstin, und sie sah durchaus nicht unbefriedigt aus. »Es ist lange, lange her, seit ich es zum letztenmal gehört habe.« »Du weißt, es war einmal eine Pfarrfrau,« begann die Pfarrerstochter, »die war tiefbetrübt, weil sie keine Kinder hatte.«
»Ich habe jedoch immer gehört, Schneewittchen sei schöner gewesen als alle andern im ganzen Land«, warf die Pröpstin ein. Aber die Pfarrerstochter erzählte weiter, ohne sich um die Unterbrechung zu kümmern. »Der Schutenhut war jedenfalls recht am Platz, denn er verdeckte das Gesicht. Sonst hätte der Vater gesehen, daß sie mißvergnügt aussah. Ach, ach!
Nun versammelten sich die andern, der Vater, der Küster Moreus und Ulla um Schneewittchen, und alle lachten herzlich über die Verkleidung. Ach, ach! Ein kleines Weilchen noch mußte sie ihre Rolle weiterspielen, weil ihr guter Vater so erfreut aussah.
»Ach, es trifft sich auch immer so schlimm für Schneewittchen; und ich will dir gleich noch eine Geschichte erzählen, damit du siehst, wie unglücklich es Schneewittchen immer geht.« »Ja, ich will die Geschichte bis zu Ende hören«, versetzte die Pröpstin; »aber ich sehe eben doch, daß Schneewittchen in Gefahr ist und nicht ihre Stiefmutter.«
Das germanische Kind ist aber nur das germanische Volk, und schwerlich werden diese National-Erzieher die Geschichte vom Rotkäppchen, das der Wolf verschluckte, vom Schneewittchen, das die böse Stiefmutter vergiftete, aus dem Volksbewußtsein und aus der Kinderstube vertilgen.
Wort des Tages
Andere suchen