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Sie saß auf dem Sofa unter einem großen Porträt der Mutter. Als sie aufstand in ihrem schwarzen Kleide, bleich und mit müden Augen unter dem roten Haar, da erschien sie Margrete Röy wie die Verkörperung des Schmerzes, die schönste, die man sich vorstellen konnte. Es lag eine Feiertagsruhe auf ihrem Wesen. Sie sprach so leise, wie der Sturm draußen es irgend gestattete.

Sie vereinigte sich mit ihm. Sie blieb, wenn sie ihr Dasein nach der Welt zu drehte, Dame. Ihr Vater, den sie liebte, war reich. In Paris wieder verließ sie den Franzosen. Ein feiner Künstler gab ihr Stunden der Melancholie und des Schmerzes. Die flammende Rede eines Schauspielers, sein ungestümes Werben gab ihr andere Richtung und Ersatz. Nach einem halben Jahr fuhr sie wieder zu Saint-Loux.

Ich balle die Faust in der Tasche, ich kann ja doch nichts tun gegen die süße Gewalt, die mich von allem reißt, mich hier einen Fremden und Kranken und Unbeteiligten sein läßt, o Gott, wie schön ist die Gewalt dieses Schmerzes, den ich hasse. Ich balle die Faust in der Tasche und greife das farbige Tuch, mit dem sie den Kindern winkte, das die Kleinen mir hineinbugsierten.

Es war das erste Unglück, welches ihm widerfuhr, und mit jenen Klagetönen, welche so schneidend den bangen Zweifel an der wirklichen und rechtmäßigen Ursache eines großen Schmerzes ausdrücken, begleitete es die Leiche bis auf die Straße und strich den ganzen übrigen Tag ratlos im Hause und rings um dasselbe her.

Ich hätte nie geglaubt, daß Du so schlecht, so falsch, an mir handeln würdest!" Von neuem erwachte in Berta das kränkende Gefühl, sich hintangesetzt zu sehen Ihre Tränen strömten, sie legte die heiße Stirn in die Hand, und die reichen Locken flossen über ihr zusammen und verhüllten die Weinende. Tränen sind die Zeichen milderen Schmerzes.

Aber kein Mensch ist auch so wenig bedürftig als ich, und darauf beruht ein großer Teil meines Glücks, denn jedes Bedürfnis ist, wie es befriedigt wird, nur eigentlich Stillung eines Schmerzes, und alles, was darauf verwendet wird, geht dem reinen, ruhigen, stillen Genuß ab.

Und an diesem Nichts, an diesem Unausgefüllten in sich erkannte er, daß es nicht eine bloße Sehnsucht gewesen war, die ihm abhanden kam, sondern etwas Positives, eine seelische Kraft, etwas, das sich in ihm unter dem Vorwand des Schmerzes ausgeblüht hatte. Nun aber war es vorbei, und diese Quelle einer ersten höheren Seligkeit hatte sich ihm erst durch ihr Versiegen fühlbar gemacht.

Auch das ist unstreitig, daß eben hierin, wo ein Halbkenner den Künstler unter der Natur geblieben zu sein, das wahre Pathetische des Schmerzes nicht erreicht zu haben, urteilen dürfte; daß, sage ich, eben hierin die Weisheit desselben ganz besonders hervorleuchtet.

Vier Wochen des Schmerzes waren vergangen, die Alte konnte ihrer eigenen Sicherheit wegen nicht alle Tage kommen, und Bella langeweilte sich mit dem Hunde, dessen Künste sie nicht mehr sehen mochte, der ewig schlief, oder, wenn gegessen wurde, wedelte, sich leckte, kratzte; sie kam endlich darauf, womit andere Erben anfangen, den Nachlaß der Verstorbenen zu durchsuchen.

Bei dem furchtbaren Anprall durchbohrten die Stacheln des Igels Lippen und Kiefer der Schlange; mit einem hellen Zischen der Wut und des Schmerzes fuhr sie zurück, rüstete sich aber sogleich zu einem neuen Angriff, obschon ihr große, dunkle Blutstropfen am Mund niederrannen. Hassan saß unbeweglich da.