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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Die Meermaid erwiederte lachend: »Mich verlangt nicht nach deinem Tode, sondern ich will dich lebend als lieben Genossen zu mir nehmenDann nahm sie den Jüngling bei der Hand, führte ihn einige Schritte näher an's Meer, verband ihm mit einem seidenen Tuche die Augen, und in demselben Augenblicke fühlte sich Schlaf-Tönnis von zwei starken Armen umfaßt, welche ihn wie im Fluge emporhoben und dann jählings in die Flut stürzten.

Als Schlaf-Tönnis über die Schwelle trat, erhoben sich alle Jungfrauen von ihren Sitzen und grüßten den Ankömmling ehrerbietig, setzen sich auch nicht eher wieder, als bis es ihnen geheißen worden.

Schwere Strafe würde den treffen, der meinen Willen nicht pünktlich erfülltSchlaf-Tönnis sah wie verbrüht drein, weil er gar nicht wußte, was er von der Sache halten solle; die Erlebnisse dieser Nacht schienen wunderbarer als Wunder. Er mußte sich in Gedanken immer wieder fragen, ob er wache oder träume.

Am folgenden und am dritten Tage ging dieses glückliche Leben eben so fröhlich weiter; Schlaf-Tönnis glaubte sich bei lebendigem Leibe in den Himmel versetzt. Vor Schlafengehen sagte die Meermaid zu ihm: »Morgen haben wir Donnerstag, und allwöchentlich muß ich, einem Gelübde gemäß an diesem Tage fasten und einsam von allen Andern getrennt leben.

Ein Jahr oder darüber mochte ihnen so verflossen sein, als sich Zweifel im Herzen des Schlaf-Tönnis regten, die immer quälender wurden, so daß er keine Ruhe mehr fand. Das Essen wollte ihm nicht munden, und der Schlaf erquickte ihn nicht.

Weil nun der Schlaf-Tönnis keinem Menschen Nutzen brachte, vielmehr Eltern und Geschwistern nur zur Last fiel und im Wege war, so hätten sie gern ein Stück Geld hingegeben, wenn jemand sie von dem Faullenzer befreit hätte.

Wo kommst du denn her, Alterchen, um solchen vergessenen Dingen nachzuforschenDas Wort »Alterchen« hatte den Schlaf-Tönnis dermaßen erschreckt, daß er nichts weiter fragen konnte. Er fühlte seine Glieder zittern, wandte den fremden Menschen den Rücken, und eilte zur Pforte hinaus.

Ich will dich warten und hüten wie meinen Augapfel, daß weder Wind noch Regen noch Frost dir etwas anhaben sollenSchlaf-Tönnis stand noch immer im Zweifel, er kratzte sich hinter den Ohren und überlegte, was er antworten solle; obgleich jedes Wort der Jungfrau ihm wie ein Feuerpfeil in's Herz gedrungen war.

Am andern Morgen fand Schlaf-Tönnis seine Genossin nirgends er gedachte dessen, was sie ihm am Abend zuvor angekündigt hatte, nämlich, daß er heute und jeden künftigen Donnerstag ohne seine Gemahlin zubringen müsse.

Ein plötzlicher Krach und ein starkes Getöse, als ob der Boden unter den Füßen weg rollte, warf den Schlaf-Tönnis nieder, und in seiner Betäubung hörte und sah er nicht mehr, was mit ihm und um ihn her vorging.

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