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In der Quartierversammlung fehlte dazu jede Handhabe; dagegen schienen die Ritterzenturien in der Servianischen Ordnung fuer diesen Zweck wie geschaffen. Die achtzehnhundert Pferde, welche die Gemeinde lieferte ^4, wurden verfassungsmaessig ebenfalls von den Zensoren vergeben.

Aber diese Umwandlung der Buergerreiterei in eine berittene Nobelgarde gereichte dem Gemeinwesen nicht entschiedener zum Nachteil als zum Vorteil der Nobilitaet, welche in den achtzehn Ritterzenturien nicht bloss ein gesondertes, sondern auch das tonangebende Stimmrecht erwarb. ^4 Die gangbare Annahme, wonach die sechs Adelszenturien allein 1200 die gesamte Reiterei also 3600 Pferde gezaehlt haben soll, ist nicht haltbar.

Die Gesamtzahl der Abteilungen blieb gleichfalls unveraendert; aber wenn bis dahin, wie gesagt, die achtzehn Ritterzenturien und die 80 der ersten Klasse in den 193 Stimmzenturien allein die Majoritaet gehabt hatten, so wurden in der reformierten Ordnung die Stimmen der ersten Klasse auf 70 herabgesetzt und dadurch bewirkt, dass unter allen Umstaenden wenigstens die zweite Stufe zur Abstimmung gelangte.

Vielleicht ist es sogar gesetzlich festgestellt worden, dass der Senator dasselbe behalten konnte, so lange er wollte. So wurde es denn wenigstens tatsaechlich Regel, dass die Senatoren in den achtzehn Ritterzenturien stimmten und die uebrigen Plaetze in denselben vorwiegend an die jungen Maenner der Nobilitaet kamen.

Indes neben dieser geschlossenen Ritterschaft, den equites equo publico, stehen seit fruehrepublikanischer Zeit die zum Rossdienst auf eigenem Pferd pflichtigen Buerger, welche nichts sind als die hoechste Zensusklasse; sie stimmen nicht in den Ritterzenturien, aber gelten sonst als Ritter und nehmen die Ehrenrechte der Ritterschaft ebenfalls in Anspruch.

Bisher waren jene und diese ausschliesslich aus dem Senat genommen worden; Gracchus ueberwies sowohl in den eigentlichen Zivilprozessen wie bei den staendigen und nichtstaendigen Kommissionen die Geschworenenfunktionen an den Ritterstand, indem er die Geschworenenlisten nach Analogie der Ritterzenturien aus den saemtlichen ritterfaehigen Individuen jaehrlich neu formieren liess und die Senatoren geradezu, die jungen Maenner der senatorischen Familien durch Festsetzung einer gewissen Altersgrenze von den Gerichten ausschloss 6.

Dagegen spricht fuer die im Text vorgetragene Annahme einmal und vor allem die nicht durch Zeugnisse, sondern durch die Institutionen selbst angezeigte Zahl; denn es ist gewiss, dass die Zenturie 100 Mann zaehlt und es urspruenglich drei, dann sechs, endlich seit der Servianischen Reform achtzehn Ritterzenturien gab. Die Zeugnisse gehen nur scheinbar davon ab. Allein eben.

Dabei ist es freilich charakteristisch fuer das Wesen auch dieser Reform, dass das Vorstimmrecht nur dem Adel, nicht aber den Hoechstbesteuerten entzogen ward, das den Ritterzenturien entzogene Vorstimmrecht nicht auf eine etwa durch das Los aus der ganzen Buergerschaft erwaehlte Abteilung, sondern ausschliesslich auf die erste Klasse ueberging.