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Aktualisiert: 25. Mai 2025
In Salzburg bestand ein katholischer Gesellenverein mit über 200 Mitgliedern, unter denen sich nicht weniger als 33 Protestanten, fast alle Norddeutsche, befanden. Ich trat ebenfalls dem Verein bei, aus den schon oben angeführten Gründen. Präses des Vereins war ein Dr. Schöpf, Professor am dortigen Priesterseminar.
Ich habe nachmals, solange ich in Süddeutschland und Oesterreich zubrachte, in Freiburg und Salzburg dem katholischen Gesellenverein als Mitglied angehört und habe es nicht bereut. Der Kulturkampf bestand zum Glück zu jener Zeit noch nicht. In diesen Vereinen herrschte daher auch damals gegen Andersgläubige volle Toleranz. Der Präses des Vereins war stets ein Pfarrer.
Der Präses des Freiburger Vereins war der später im Kulturkampf sehr bekannt gewordene Professor Alban Stolz. Die Mitgliedschaft wurde durch den von den Mitgliedern gewählten Altgesellen repräsentiert, der nach dem Präses die wichtigste Person war. Es wurden zeitweilig Vorträge gehalten und Unterricht in verschiedenen Fächern erteilt, so zum Beispiel im Französischen.
Semper wurde Präses und sprach heute über den Gralstempel bei Albrecht von Scharfenberg und den gotischen Baustil, das nächste Mal über Meteore und Meteorite, und wieder das nächste Mal knüpfte er kühne Gedanken an Schillers Gedicht »Der Antritt des neuen Jahrhunderts«, dessen resigniertem Pessimismus er sich natürlich als Achtzehnjähriger nicht anschließen konnte.
Oft hing er den ganzen Abend mit Ehrerbietung am Munde des Präses: ob vielleicht sein Lieblingsstück daran käme.
Eine festlich geschmückte Tafel unter hohen Bäumen, mit freiem Blick auf eine buschumsäumte Wiese, empfing die Gesellschaft. Herr Bierwasser, als Präses, begrüßte die Festgenossen mit einer wohlgesetzten Rede. Er sprach von den erhebenden Gefühlen, die die Brust eines jeden beseelen müßten, wenn er der Bedeutung dieses Tages gedächte.
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