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Aktualisiert: 12. Mai 2025
Und an den Abenden, da der Gesang ausblieb, empfand er eine Enttäuschung und gab bei den Diskussionen mit seinem Hausherrn über die Seele des Menschen auffallend pessimistische Ansichten zum besten. Bald hatte er auch herausgebracht, aus welchem Fenster der Gesang ertönte: aus dem vierten Stock einer benachbarten Mietskaserne.
Gemeint kann aber doch wohl nur der Zuschauer sein, der an die pessimistische Lehre glaubt, und auch der nur unter der Voraussetzung, daß er im Trauerspiel, das ja von allerlei redet, nur nicht von ihm und seinen persönlichen und realen Interessen, noch die Zeit findet, zu diesen Interessen abzuschweifen. Oder wo pflegen Tragödien von Zuschauern und ihren Wünschen und Aussichten zu handeln?
Er verbesserte, d. h. verfälschte die Tragödie nach seiner Idee von poetischer Gerechtigkeit. Wir sehen hier die Gerechtigkeitstheorie genau auf dem Punkte angelangt, auf dem sich die pessimistische Theorie der Resignation befand, wenn sie die Resignation, weil nun einmal das Kunstwerk nichts davon wußte, der Reflexion des Zuschauers überließ.
Das tragische Kunstwerk ist eben, so wenig wie irgendwelches Kunstwerk, dazu da Weltanschauungen zu predigen oder zu bestätigen, pessimistische so wenig wie optimistische. "Aber der Dichter muß doch irgend eine Weltanschauung haben, und die muß in seinem Werke zu Tage treten. Und nur der wird das Kunstwerk recht verstehen, der sich auf den Boden dieser Weltanschauung stellt."
Sechstes Kapitel. Die Staatstheorie und der Sozialismus. Welches ist der Einfluß der Theorien auf das Handeln der Menschen? Vielfach stößt man hinsichtlich der Frage der Beziehungen von Theorie und Praxis aufeinander auf überaus pessimistische Ansichten.
Die Schutzzöllner beweinten den nahen Untergang der schwäbischen Industrie; die Partikularsten bewiesen, daß Württembergs Absatzwege nach Frankfurt und der Schweiz, nicht nach dem Norden führten; manche pessimistische Radikale gönnten dem verhaßten Ministerium nicht ein Verdienst, das der Regierung allein gebührte, sie wünschten noch weniger, daß ein wichtiger Grund der allgemeinen Unzufriedenheit beseitigt werde.
In Wahrheit teilte er vollkommen Bittenbergers pessimistische Ansicht. Und indem er die Sache ins Scherzhafte hinüberzuleiten suchte, fuhr er fort: »Leut’ wie mir zwaa! In de beste Jahr’n! Basse Se nor uff: mir schdecke noch manche Neujahrsgradifikatio’ ei’, eh merr ans Abkratze denke!« Bittenberger winkte traurig mit der zittrigen Hand ab.
Es giebt aber eine Theorie der Tragödie, die optimistisch genannt werden kann, auch wohl sich selbst so nennt und die das tragische Kunstwerk, wenngleich in anderer Weise, darum doch nicht minder verfälscht als die besprochene pessimistische.
Eben diese "Weltanschauung" soll dann gewiß auch der Betrachter gewinnen. Ich sagte schon, daß das tragische Kunstwerk, wie keine pessimistische, so auch keine optimistische Weltanschauung predige. Es hat mit beiden gleich viel oder gleich wenig zu thun.
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