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In das eine Ende der Knochenröhre wird der Tabak eingestopft und dann direct durchs andere Ende der Dampf eingesogen. Die Städtebewohner Nordafrika's huldigen der Narghile oder den Papiercigaretten. Die eigentliche Cigarre, also das Tabakrauchen unmittelbar, hat bei den Eingeborenen Afrika's bis jetzt wenig Anklang gefunden. Weniger gebräuchlich ist in Afrika die Sitte des Tabakkauens.

Es ist hier nicht der Ort, die Wohnungen der nomadisirenden Völker Nordafrika's zu beschreiben; aber auch diese haben mannigfache Formen und Verschiedenheiten.

Der einzige von mir entdeckte kleine Süsswassersee, Daya Sidi Ali Mohammed genannt, ungefähr 3 Stunden lang und 1/2 Stunde breit, liegt auf der Höhe des grossen Atlas zwischen Fes und Tafilet. Ohne Widerrede befürchten zu müssen, kann man behaupten, dass Marokko von allen Staaten Nordafrika's das gesundeste Klima besitzt.

Wichtiger für Nordafrika's Bevölkerung, mithin auch für Marokko wurde der Einbruch der Araber. Wir haben eine zweifache Invasion, die eine direct von Osten kommend, die andere weit später vor sich gehend: die Zurückvertreibung der Araber aus Spanien, denn wenn auch nach Spanien gemeinsam Araber und Berber unter Mussa und Tarik gezogen waren, so kamen nur Araber von dort zurück.

Es liegt das eben in den Verhältnissen Nordafrika's, das jetzt ganz in den Händen der Mohammedaner sich befindet, denen Wein bekanntlich verboten ist. Aber wie trefflich der Wein in Nordafrika wird, sieht man aus den Sorten, die jetzt von Algerien aus auf den Markt kommen; sie stehen an Güte den spanischen nicht nach.

Wie in den übrigen Städten Marokko's findet man auch hier viele Bewohner aus den übrigen grossen Ortschaften Nordafrika's, die manchmal einzelne Jahre lang, andere auch für immer sich fixiren, oder auch noch im Alter, nachdem sie ein kleines Vermögen erworben, in die Heimath zurückkehren. Dagegen sieht man dieselben den ganzen Tag vor dem Thore "Dukala" herumlungern, um Almosen zu erflehen.

Man findet übrigens den Ausdruck Kessaria als Marktplatz in allen Städten Nordafrika's. In dieser Kessaria finden wir alle feineren und vorzugsweise die von Europa kommenden Waaren. Die Kessaria besteht aus einem grossen Complex von nicht für Thiere zugänglichen Strassen, zum Theil durch Häuser, zum Theil aber auch nur durch Gewölbe gebildet. Alle Strassen sind überdacht.

General Faidherbe, einer der besten Kenner der Völker Nordafrika's hat dies wiederholt ausgesprochen. Was die jetzige Lebensweise der Berber anbetrifft, so ist, wie schon erwähnt, ein Theil in festen Ortschaften, ein Theil in Zelten wohnhaft, aber mit Ausnahme der Tuareg treiben sie alle Ackerbau. Auch die in Zelten auf den Abhängen des großen Atlas lebenden Berber haben ihre Aecker.

Dass es sich dabei hauptsächlich darum handelte, den Einfluss Frankreichs auf der Nordküste von Afrika zu schwächen, liegt auf der Hand, denn Frankreich hatte eben erst Algerien erobert, früher schon mal Aegypten besessen, war also mehr als irgend eine andere Macht von den Bewohnern Nordafrika's gefürchtet. Tripolis Stadt wurde den Türken ohne Blutvergiessen in die Hände gespielt.

Ohne hier einen Abriss der Geschichte der Stadt geben zu wollen, welche sich auch gar nicht, was die alte Zeit anbetrifft, von der Geschichte aller Städte und Colonien Nordafrika's trennen lässt, werden gewiss meine Leser gern einen Blick in die Vergangenheit thun, um zu sehen, unter welchen Verhältnissen Tripolis das geworden, was es jetzt ist.