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Aktualisiert: 11. Juni 2025


Und plötzlich erhob Moni seine Stimme wieder und sang, daß es von den Bergen widerhallte: "Dort droben in den Tannen Singen die Vögel im Chor, Und hat's eine Weile geregnet, Kommt die Sonne wieder vor." "Heute muß er mir einmal sein ganzes Lied singen", sagte Paula, denn jetzt war Moni verschwunden, und sie konnte seinen fernen Gesang nicht mehr verstehen.

Ich will nichts!" unterbrach ihn Moni heftig, "und der liebe Gott hat alles gehört, was du gesagt hast." Jörgli schaute zum Himmel auf. "Ja, so weit weg", sagte er zweifelhaft. Er fing aber gleich an, leiser zu reden. "Er hört dich doch", sagte Moni zuversichtlich. Dem Jörgli war es nicht mehr recht wohl in seiner Haut.

Jörgli war sehr froh, daß er nun seiner Sache sicher war. Da aber Moni so still geworden war und er einen viel weiteren Weg nach Hause hatte als Moni, so beschloß er, mit seinen zwei Geißen aufzubrechen. Er verabschiedete sich von Moni und pfiff den beiden Gefährten, die sich inzwischen zu den weidenden Geißen des Moni gesellt hatten.

Als Moni mit seinen Geißen an der Vorderseite des Hauses vorbeiging, stand Paula dort. Sie hatte auf ihn gewartet, es wunderte sie so sehr, ob er immer noch nicht wieder singen könne und lustig sei. Als er nun vorbeischlich, rief sie: "Moni! Moni! Bist du denn auch derselbe Geißbub, der vom Morgen bis zum Abend sang: "'Und so blau ist der Himmel, Und ich freu mich fast zu Tod'?"

Es war wirklich ihr schönes Kreuz mit den funkelnden Steinen und völlig unversehrt. "So, Moni", sagte sie nun freundlich, "du hast mir eine große Freude gemacht, denn ohne dich hätte ich wohl mein Kreuz nie mehr gesehen. Nun will ich dir auch eine Freude machen. Geh, hol das Mäggerli dort aus dem Stall, es gehört jetzt dir!"

Moni holte Brot und ein Stückchen getrocknetes Fleisch hervor und lud den Jörgli zum Mittagessen ein. Sie setzten sich beide auf die Kanzel hinaus und ließen sich's gut schmecken. Denn es war sehr spät geworden, und sie hatten beide ausgezeichneten Appetit.

Jetzt stand Moni auf und sagte, er wollte noch heute nach Küblis hinunter, und wenn er das Kreuz bekäme, es gleich morgen früh mitbringen. Nun lief er davon und konnte wieder ganz große Sprünge machen, er hatte wieder ein viel leichteres Herz, das schlechte Gewissen belastete ihn nicht mehr.

"Wo hast du dein Zicklein, Schwarze?" rief er erschrocken und sprang auf die Geiß zu. Sie war ganz sonderbar, fraß nicht, blieb immer auf demselben Platz stehen und spitzte verdächtig die Ohren. Moni stellte sich dicht neben sie und schaute hinauf und hinab. Jetzt hörte er ein leises, jammerndes Meckern. Das war Mäggerlis Stimme, sie kam von unten herauf, so kläglich und hilfeflehend.

Auch seine Braune scharrte zu seinen Füßen und meckerte, denn er hatte den ganzen Morgen noch nichts zu ihr gesagt. Moni saß nachdenklich da. Er hatte sich auf seinen Stecken gestützt, den er bei solchem Wetter immer zur Hand nahm, damit er an den steilen Stellen nicht ausrutschen konnte. Denn an Regentagen zog er Schuhe an.

Der Regen hatte nun aufgehört, aber düster hingen ringsum die Nebel an den Bergen, und der Himmel war noch voll dunkler Wolken. Moni setzte sich wieder unter den Felsen und kämpfte mit seinen Gedanken. Gegen Mittag fing der Himmel an, sich aufzuklären, es wurde heller und heller. Moni kam aus seiner Höhle hervor und schaute umher.

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